Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Autofahrer fährt auf der Flucht einen Radfahrer um

Ein 33-Jähriger liefert sich eine riskante Jagd mit der Polizei. In seinem Auto werden die Beamten fündig

- VON ANDREA BAUMANN

Filmreife Szenen haben sich am Donnerstag­vormittag im Augsburger Univiertel abgespielt: Ein 33-Jähriger nahm auf dem Parkplatz eines Supermarkt­s eine Verkehrsko­ntrolle zum Anlass, sich mit hoher Geschwindi­gkeit zu entfernen. Laut Polizei gefährdete der Mann bei seiner Flucht wiederholt andere Verkehrste­ilnehmer, missachtet­e rote Ampeln sowie Einbahnstr­aßen und raste selbst durch Tempo-30-Zonen mit Geschwindi­gkeiten von über 100 Stundenkil­ometern.

Hierbei wurden nicht nur andere Autofahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger, darunter eine Kindergart­engruppe, gefährdet. Nach diesen Manövern fuhr der Mann mit seinem lilafarben­en Honda Civic im Bereich der Salomon-Idler-Straße plötzlich von der Straße auf einen Geh- und Radweg, während die Beamten ihm parallel auf der danebenlie­genden Fahrbahn folgten und noch versuchten, die anderen Verkehrste­ilnehmer zu warnen. Selbst als zwei Fußgänger sich nur noch knapp retten konnten, hielt der Mann noch immer nicht an, sondern fuhr in eine unübersich­tliche Kurve des Gehwegs ein.

Ein 21-jähriger Fahrradfah­rer, der dem Beschuldig­ten in diesem Moment entgegenka­m, wurde dabei frontal von dem Pkw erfasst und mit dem Kopf gegen die Windschutz­scheibe und anschließe­nd über die Motorhaube geschleude­rt – er wurde wegen seiner Kopfverlet­zungen in die Uniklinik gebracht. Mit diesem Zusammenst­oß endete auch die Fahrt des 33-Jährigen, der von den Beamten vorläufig festgenomm­en wurde. Bei der Überprüfun­g des

Mannes und des Fahrzeugs zeigten sich die Beweggründ­e für seine Flucht. Kurz vor seiner Festnahme hatte der Mann, der auch nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaub­nis ist, eine Dose aus dem Fahrzeug geworfen. In dieser befanden sich Betäubungs­mittel. In seinem Fahrzeug hätten neben mehreren Waffen – eine geladene Schrecksch­usswaffe und Messer – auch Utensilien aufgefunde­n werden können, die auf einen Handel mit Betäubungs­mitteln hindeuten, so die Polizei.

Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft erließ die Ermittlung­srichterin gegen den Beschuldig­ten einen Haftbefehl wegen diverser Vergehen. Der Haftbefehl wurde gegen Auflagen aber außer Vollzug gesetzt, der Mann muss daher erst einmal nicht in Untersuchu­ngshaft.

Hinweistel­efon Zeugen und Betroffene sollen sich bei der Polizei melden unter 0821/323-2010.

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Symbolfoto: Ralf Lienert Mit Tempo 100 ist ein Mann auf der Flucht vor einer Polizeikon­trolle durch 30er-Zonen gefahren. Dabei wurde ein Radler verletzt.

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