Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Respekt vor den Naturgewal­ten!

- VON OLIVER REISER oli@augsburger-allgemeine.de

Zwei schrecklic­he Unglücksfä­lle haben für Betroffenh­eit gesorgt. Innerhalb weniger Tage sind ein sechsjähri­ger Junge und ein 60-jähriger Mann im Lech ertrunken. Es verbietet sich angesichts dieser Tragik, die näheren Umstände zu hinterfrag­en. Dass zwei Menschen zu Tode gekommen sind, ist traurig genug. Dass Menschen ins Wasser fallen oder beim Schwimmen abgetriebe­n werden ist leider kein Einzelfall, wie Anwohner berichten, die immer wieder Rettungshu­bschrauber auf der Suche nach Vermissten über Lech und Kanal beobachten.

Wer immer an einen Fluss zum Baden geht, auf den Kiesbänken grillt oder Party macht, sollte bedenken, dass es sich hier um ein natürliche­s Gewässer handelt. Das scheinen aber gerade zu CoronaZeit­en viele Menschen vergessen zu haben, die sich unbekümmer­t ins Wasser stürzen oder neben Grillgut und Alkohol auch noch ihren halben Hausrat über das oft steil abfallende Ufer ins Flussbett schleppen.

Der Lech und auch alle anderen Flüsse sind nicht dazu gemacht, als Aqua-Funpark zu fungieren, in dem man sich sorglos und ungezwunge­n amüsieren kann. Strömungen und Strudel sowie nach plötzliche­n Regenfälle­n auftretend­e Wassermass­en sind selbst für die besten Schwimmer lebensgefä­hrlich. Das sollte man auch Kindern früh genug beibringen. Beim Baden an Flüssen und Seen sind weder Leichtsinn noch Übermut gefragt, sondern Respekt vor der Naturgewal­t!

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