Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Brand im Altersheim löst Großeinsatz aus
Am Donnerstagabend gab es einen Alarm im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt in Gersthofen. Mehrere Bewohner mussten gerettet werden. Es wurde aber keiner schwer verletzt. Der Aufregung folgt Erleichterung
Gersthofen Auf Facebook haben in der Nacht zu Donnerstag viele Gersthofer berichtet, dass sie Sirenen hörten. Der Grund für die Geräusche: ein Großeinsatz der Feuerwehr bei einem Brand im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt in der Kreuzstraße. Im ersten Stock war die Belüftungsanlage eines Badezimmers durchgebrannt und hatte einen Großalarm ausgelöst. Die Feuerwehren aus Gersthofen, Hirblingen, Langweid, Augsburg und Stettenhofen waren schnell vor Ort und konnten den Brand löschen.
Anschließend wurden die verrauchten Räume, die allerdings nicht mehr bewohnbar waren, entlüftet. Vier Rettungs- und zwei Notarztwagen des Bayerischen Roten Kreuzes und die Polizei Gersthofen waren ebenfalls vor Ort. Insgesamt waren weit über 30 Fahrzeuge im Einsatz. Nicht nur in der direkt an der Einrichtung vorbeiführenden Kreuzstraße, sondern auch in den umliegenden Straßen. Die Donauwörther Straße war gesperrt. Laut Wolfgang Baumeister von der Feuerwehr Gersthofen war der Grund für das Großaufgebot die vielen betroffenen Personen: „Wir mussten damit rechnen, sehr viele Personen zu evakuieren“, sagt Baumeister. Man sei von mehreren Dutzend zu rettenden Personen ausgegangen. „Besser, man schickt zu viele Fahrzeuge als zu wenige“, findet Baumann.
Wegen der starken Rauchentwicklung mussten sechs Bewohner gerettet werden. „Wir mussten die hochbetagten Senioren im Rollstuhl durch das Treppenhaus aus dem ersten Stock tragen“, berichtete ein Polizeibeamter. Einige konnten selbst das Gebäude verlassen.
Laut BRK und der Polizei Gersthofen gab es keine Verletzten. Die Senioren wurden zunächst ins Freie gebracht und später im herbeigerufenen Großraumbus der Berufsfeuerwehr Augsburg von Notärzten und Sanitätern untersucht und versorgt. „Die Senioren wurden ärztlich untersucht, und ihr Kohlenmonoxid-Pegel im Blut wurde getestet“, berichtet Matthias Puchta, der das erste Fahrzeug an der Unfallstelle fuhr. Dort habe es keine Auffälligkeiten gegeben, sodass eine Behandlung nicht nötig war. Feuerwehrmann Baumeister spricht neben dem Zimmer, in dem der Brand stattfand, von drei weiteren, die durch den Rauch unbewohnbar gemacht wurden. Dass der Brand so schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte, liege vor allem an der schnellen Antwort der Rettungskräfte: „Da sieht man mal wieder den Vorteil einer Brandmeldeanlage“, findet Baumeister. So könne die Feuerwehr deutlich schneller eingreifen.
Auch Heimleiter Markus Schimpel erhielt wegen der Anlage eine Meldung auf sein Handy. Nach einer kurzen Rücksprache mit den anwesenden Pflegern machte er sich auf den Weg, um den Einsatz zu beobachten: „Zum Glück gibt es nur Sachschaden“, sagt Schimpel. Trotzdem wurden Teile des Heims stark beschädigt. Acht Bewohner mussten in ein neues Zimmer verlegt werden, weil ihres entweder wegen des Rauchs oder des Brands unbewohnbar geworden war. Das sei aufgrund von freien Kapazitäten auch ohne Weiteres möglich gewesen, berichtet Schimpel.
Die Rettungskräfte waren mit ihrer Leistung zufrieden: „Ein sehr ruhiger und strukturierter Einsatz“, findet Krankenwagenfahrer Puchta. Auch Feuerwehrmann Baumeister findet, dass die Zusammenarbeit sehr gut geklappt habe. „Die Zusammenarbeit und Organisation der Rettungskräfte hat hervorragend funktioniert“, fand auch der Zweite Bürgermeister Reinhold Dempf, der zu nächtlicher Stunde ebenfalls an den Ort des Geschehens gekommen war.
Der Sachschaden dürfte relativ hoch sein. Baumeister schätzt ihn auf eine niedrige fünfstellige Summe. Dieser könne nach einer genauen Auswertung des Schadens allerdings noch deutlich höher werden.