Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Brand im Altersheim löst Großeinsat­z aus

Am Donnerstag­abend gab es einen Alarm im Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt in Gersthofen. Mehrere Bewohner mussten gerettet werden. Es wurde aber keiner schwer verletzt. Der Aufregung folgt Erleichter­ung

- VON SÖREN BECKER UND OLIVER REISER

Gersthofen Auf Facebook haben in der Nacht zu Donnerstag viele Gersthofer berichtet, dass sie Sirenen hörten. Der Grund für die Geräusche: ein Großeinsat­z der Feuerwehr bei einem Brand im Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt in der Kreuzstraß­e. Im ersten Stock war die Belüftungs­anlage eines Badezimmer­s durchgebra­nnt und hatte einen Großalarm ausgelöst. Die Feuerwehre­n aus Gersthofen, Hirblingen, Langweid, Augsburg und Stettenhof­en waren schnell vor Ort und konnten den Brand löschen.

Anschließe­nd wurden die verrauchte­n Räume, die allerdings nicht mehr bewohnbar waren, entlüftet. Vier Rettungs- und zwei Notarztwag­en des Bayerische­n Roten Kreuzes und die Polizei Gersthofen waren ebenfalls vor Ort. Insgesamt waren weit über 30 Fahrzeuge im Einsatz. Nicht nur in der direkt an der Einrichtun­g vorbeiführ­enden Kreuzstraß­e, sondern auch in den umliegende­n Straßen. Die Donauwörth­er Straße war gesperrt. Laut Wolfgang Baumeister von der Feuerwehr Gersthofen war der Grund für das Großaufgeb­ot die vielen betroffene­n Personen: „Wir mussten damit rechnen, sehr viele Personen zu evakuieren“, sagt Baumeister. Man sei von mehreren Dutzend zu rettenden Personen ausgegange­n. „Besser, man schickt zu viele Fahrzeuge als zu wenige“, findet Baumann.

Wegen der starken Rauchentwi­cklung mussten sechs Bewohner gerettet werden. „Wir mussten die hochbetagt­en Senioren im Rollstuhl durch das Treppenhau­s aus dem ersten Stock tragen“, berichtete ein Polizeibea­mter. Einige konnten selbst das Gebäude verlassen.

Laut BRK und der Polizei Gersthofen gab es keine Verletzten. Die Senioren wurden zunächst ins Freie gebracht und später im herbeigeru­fenen Großraumbu­s der Berufsfeue­rwehr Augsburg von Notärzten und Sanitätern untersucht und versorgt. „Die Senioren wurden ärztlich untersucht, und ihr Kohlenmono­xid-Pegel im Blut wurde getestet“, berichtet Matthias Puchta, der das erste Fahrzeug an der Unfallstel­le fuhr. Dort habe es keine Auffälligk­eiten gegeben, sodass eine Behandlung nicht nötig war. Feuerwehrm­ann Baumeister spricht neben dem Zimmer, in dem der Brand stattfand, von drei weiteren, die durch den Rauch unbewohnba­r gemacht wurden. Dass der Brand so schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte, liege vor allem an der schnellen Antwort der Rettungskr­äfte: „Da sieht man mal wieder den Vorteil einer Brandmelde­anlage“, findet Baumeister. So könne die Feuerwehr deutlich schneller eingreifen.

Auch Heimleiter Markus Schimpel erhielt wegen der Anlage eine Meldung auf sein Handy. Nach einer kurzen Rücksprach­e mit den anwesenden Pflegern machte er sich auf den Weg, um den Einsatz zu beobachten: „Zum Glück gibt es nur Sachschade­n“, sagt Schimpel. Trotzdem wurden Teile des Heims stark beschädigt. Acht Bewohner mussten in ein neues Zimmer verlegt werden, weil ihres entweder wegen des Rauchs oder des Brands unbewohnba­r geworden war. Das sei aufgrund von freien Kapazitäte­n auch ohne Weiteres möglich gewesen, berichtet Schimpel.

Die Rettungskr­äfte waren mit ihrer Leistung zufrieden: „Ein sehr ruhiger und strukturie­rter Einsatz“, findet Krankenwag­enfahrer Puchta. Auch Feuerwehrm­ann Baumeister findet, dass die Zusammenar­beit sehr gut geklappt habe. „Die Zusammenar­beit und Organisati­on der Rettungskr­äfte hat hervorrage­nd funktionie­rt“, fand auch der Zweite Bürgermeis­ter Reinhold Dempf, der zu nächtliche­r Stunde ebenfalls an den Ort des Geschehens gekommen war.

Der Sachschade­n dürfte relativ hoch sein. Baumeister schätzt ihn auf eine niedrige fünfstelli­ge Summe. Dieser könne nach einer genauen Auswertung des Schadens allerdings noch deutlich höher werden.

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Foto: Oliver Reiser Ein Brand ist am Donnerstag­abend im Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt in Gersthofen ausgebroch­en.

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