Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gift in der Friedberger Ach: SPD fordert Aufklärung
Strohmayr stellt umfangreiche Anfrage an Umweltministerium
Aichach-Friedberg Die Belastung von Fischen in der Friedberger Ach mit der giftigen Industriechemikalie PFC zieht immer mehr Kreise und wird zum politischen Thema. Die Giftstoffe, die im Verdacht stehen krebserregend zu sein, sind jahrzehntelang über Löschschäume auf dem mittlerweile geschlossenen Militärflugplatz Penzing (Landkreis Landsberg) in den Verlorenen Bach (Oberlauf der Ach) gelangt. Das Gewässer fließt über 100 Kilometer lechbegleitend durch fünf Landkreise (allein 42 Kilometer im Wittelsbacher Land), bis es bei Burgheim in die Donau mündet. Die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr und ihr Fraktionskollege Florian Brunn verlangen jetzt in einer Anfrage Aufklärung vom Umweltministerium über die Situation im Landkreis Aichach-Friedberg.
Strohmayr fordert die Staatsregierung auf, die Bevölkerung umfassend über die Gefahren zu informieren und so schnell wie möglich Schutzmaßnahmen zu treffen: „Bürger haben einen Anspruch auf Auskunft.“Die beiden Abgeordneten stellen rund 25 detaillierte Fragen zu den PFC-Messwerten in Ach, Fischen, Böden und Quellen sowie zu Gegenmaßnahmen und gesundheitlichen Gefahren für die Bevölkerung – insbesondere für Fischer und Landwirte. Unter anderem: Wie informiert das Landratsamt Bürger und schützt sie vor den PFC-Umweltgiften? Seit wann sind Landratsamt, Landrat, Regierung von Schwaben und das Umweltministerium darüber informiert? Sind die übergeordneten Behörden bisher ihren fachlichen und rechtlichen Aufsichtspflichten nachgekommen? Warum hat das Landratsamt in Aichach nicht wie die Kreise Landsberg und Augsburg vor dem Verzehr von aus der Friedberger Ach geangelten Fischen und der Bewässerung von Nutzpflanzen gewarnt?