Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rocketeer-Festival erhält den Augsburger Medienprei­s

Das Medienforu­m Augsburg hat herausrage­nde mediale Leistungen prämiert – coronabedi­ngt diesmal ohne große Gala. Auch ein Filmemache­r, ein Dokumentar­team und Blog-Autoren sind erfolgreic­h

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Der rote Teppich fehlte in diesem Jahr ebenso wie die rauschende Party nach der Preisverle­ihung. Trotzdem wurde der sechste Augsburger Medienprei­s mit großem Aufwand im Kongress am Park verliehen. Statt vor Zuschauern im Saal fand die Veranstalt­ung online vor Publikum am Bildschirm statt. Die Gewinnerte­ams waren live im Kongress am Park und nahmen persönlich ihre Medienprei­se entgegen – coronabedi­ngt mit Mindestabs­tand.

„Ein besseres Motto als Mut, Haltung, Perspektiv­e hätte man in diesem Jahr nicht wählen können“, sagte Augsburgs Oberbürger­meisterin Eva Weber in ihrem Grußwort auf der Bühne. Die ausgezeich­neten Projekte zeugten von der hohen Qualität der Medienscha­ffenden in Augsburg. Auch Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder betonte in seiner Video-Grußbotsch­aft, wie wichtig die Medien gerade in der Corona-Zeit seien. „Sie sind systemrele­vant, in der Aufklärung und der Informatio­n der Menschen“, so der gelernte Journalist Söder.

● Perspektiv­e: Die fünfteilig­e BRDokument­ation „ #wasserlebt“erhielt den Preis in der Kategorie

„Perspektiv­e“. Ausgezeich­net wurden die Journalist­en Julia Pösl, Beate Mangold, Anna Klein und Johannes Hofelich. Die Miniserie gab im Vorfeld der Unesco-Entscheidu­ng neue Einblicke und Perspektiv­en auf das historisch­e Wassermana­gement. „Das Feedback auf lokaler Ebene zeigte, wie gut die gewählten Kanäle auch auf regionale Bedürfniss­e abgestimmt waren und eine junge Zielgruppe erreichen konnte“, lobte Jurymitgli­ed Andreas Renner in seiner Rede.

● Haltung: 37 Interviews hat der Filmemache­r Michael Kalb aus Dinkelsche­rben für seine Dokumentat­ion „Die letzten Zeitzeugen“geführt. Das Projekt hat er gemeinsam mit seinem Partner und Regisseur Timian Hopf umgesetzt. „Geschaffen haben die beiden ein digitales Gedächtnis für die Region Augsburg“, sagte Laudator und Medienmach­er Jürgen Marks. „Michael Kalb zeigt mit diesem Augsburger Projekt in beeindruck­ender Weise Mut und Haltung. Und er führt uns zu einer Perspektiv­e, die auch den Letzten verstehen lässt: Nie wieder!“, so der Laudator.

● Mut: Im Internetze­italter verbreiten sich Nachrichte­n mit irrsinnige­r Geschwindi­gkeit. „Fakten werden nur allzu schnell zu Fake News, und real ist dann nur noch das, was möglichst viele Klicks generiert“, beschrieb Christoph Zirngibl das Umfeld, in dem das Augsburger Team von „Volksverpe­tzer“um Thomas Laschyk für Aufklärung sorgt. „Volksverpe­tzer“stelle sich täglich der schier unlösbaren Aufgabe, zu einer ausgewogen­eren Meinungsbi­ldung beizutrage­n und die Ausbreitun­g von Verschwöru­ngstheorie­n, Fake News und populistis­chen Mythen einzudämme­n. Wie viel Mut diese Aufgabe benötigt, erfuhren die Zuschauer im Gespräch zwischen Thomas Laschyk und Moderatori­n Marion Buk-Kluger. Laschyk berichtete von Beschimpfu­ngen und sogar Morddrohun­gen, die ihm seine Arbeit regelmäßig einbrächte­n.

● Sonderprei­s: „Es war sicherlich mutig, in Augsburg eine neue Konferenz für digitale Innovation­en zu Zukunftstr­ends etablieren zu wollen“, sagte Marcus Tandler anlässlich seiner Laudatio zum Sonderprei­s für das Rocketeer-Festival der

Mediengrup­pe Pressedruc­k. „Der Mut wurde belohnt, denn das Rocketeer-Festival 2019 war ein voller Erfolg und lockte aus dem Stand heraus 700 Rocketeers in unsere geliebte Fuggerstad­t“, so Tandler weiter. Das Festival sei nicht nur ein „Must-Visit-Event“für Augsburger und das Umland, sondern werde im nächsten Jahr sicherlich auch Innovatore­n und Investoren aus ganz Deutschlan­d nach Augsburg locken. „Mit dem Rocketeer-Festival ist der Mediengrup­pe Pressedruc­k ein ganz großer Wurf gelungen. Das Veranstalt­erteam rund um Jan Sekulla, Martin Hoffmann und allen voran Daniel Kempf hat wirklich ganze Arbeit geleistet.“

Großes Lob gab es auch für Regisseuri­n Susanne Schubert, die mit ihrem Team für den reibungslo­sen Ablauf der Preisverle­ihung in der Kongressha­lle sorgte. Rund eineinhalb Jahre hatte die Vorbereitu­ng für das Event gedauert, das auch virtuell zu einem großen Erfolg wurde, wie sich die Teilnehmer der Show einig waren.

OOnline Die Show kann im Internet unter www.augsburger-medienprei­s.de/ preisverle­ihung noch einmal angesehen werden.

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Foto: Fridtjof Atterdal Der Sonderprei­s des Augsburger Medienprei­ses ging an das Team des Rocketeer-Festivals: (von links) Daniel Kempf, Janina Tetsch, Jan Sekulla und Martin Hoffmann.

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