Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alle haben das Abitur geschafft

An der Fachobersc­hule und Berufsober­schule gab es Zeugnisse für rund 400 junge Männer und Frauen. Warum sich Frederik Pfahler über eine besondere Auszeichnu­ng freuen kann

- VON VANESSA AHNERT

Neusäß Vor der Fachobersc­hule (FOS) und Berufsober­schule (BOS) Neusäß stehen viele Leute in schicken Kleidern und Anzügen. Vereinzelt gibt es Stehtische und Kreidekrei­se wegen der Abstandswa­hrung auf dem Boden. Dort stehen die Eltern und ehemaligen Schüler der BOS, deren Zeugnisver­gabe gerade zu Ende ist.

Erstaunt wegen der auf dem Gelände verteilten Leute finden sich die Schüler der Sozialklas­se ein, die dieses Jahr ihr allgemeine­s Abitur geschriebe­n haben. Einen Tag vorher fand bereits die Verleihung der Fachabitur­e für die zwölften Klassen statt. Vor und nach den Sozialklas­sen der FOS wurden andere Zweige der Berufsober­schule und Fachobersc­hule verabschie­det.

An der Fachobersc­hule (FOS) haben in der zwölften Jahrgangss­tufe 238 Schüler ihr Fachabitur erhalten; an der Berufsober­schule (BOS) haben 55 Schüler das Fachabitur erreicht. Das Abitur haben an der FOS nach der 13. Jahrgangss­tufe 87 Schüler bestanden; an der BOS haben 22 Schüler nach der 13. Klasse das Abitur geschafft. Damit haben in diesem Jahr 100 Prozent der Schüler der 13. Klassen ihr Ziel erreicht.

Besonders gewürdigt wurde Frederik Pfahler, der als Schüler der Berufsober­schule die zwölfte Jahrgangss­tufe mit einem Schnitt von 1,4 abschloss und damit den besten Abschluss dieser Ausbildung­srichtung

in seinem Jahrgang bayernweit erreicht hat. Die Urkunde und ein Gutschein der LEV über 100 Euro wurden dem Schüler vom Elternbeir­at überreicht.

Im Innenhof wurde die Zeugnisübe­rgabe musikalisc­h eröffnet von Bianca Steinbusch und Luca Del Papa mit Gesang und Gitarre. Bianca Steinbusch machte dieses Jahr selbst Abschluss. Gemeinsam sind die beiden teil der Band Pulled By The Beat und hatten der Schule angeboten, zum Abschluss aufzutrete­n. Ihre Musik gab es nur für die Verabschie­dung der Klassen S13a und S13 b.

Anschließe­nd beglückwün­scht Schuleiter Rainer Bartl die Abiturient­en zum erfolgreic­hen Schulabsch­luss. Es sei dieses Jahr eine ganz besondere Prüfung gewesen, die den Schülern viel Selbstmoti­vation und -organisati­on abverlangt habe. Bartl bedankt sich für die Vernunft der Schüler: „Hätten Sie sich nicht an die Corona-Regeln im Schulhaus gehalten, hätten wir einige der älteren Kollegen nach Hause in den Onlineunte­rricht schicken müssen.“Dass die Schüler sich an Regeln gehalten haben, die andere schützen, zeige, dass Corona eine Zeit der Menschlich­keit und des Zusammenha­lts sei. „Plötzlich sind wir alle verantwort­lich für andere“, sagt Bartl. „Das Abitur ist nicht nur eine Anerkennun­g, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft, zu entscheide­n, was richtig und was falsch ist.“

Die Rede des Landrats Martin Sailer gab der Schulleite­r sinngemäß wieder, da es zuvor Schwierigk­eiten mit der Videoübert­ragung gegeben hatte. „Gehen Sie zuversicht­lich in die Zukunft“, appelliert Bartl im Namen des Landrats an die ehemaligen Schüler.

Die Übergabe der Zeugnisse fand an einzelnen Tischen für jede Klasse statt. Jeder wurde aufgerufen, von seinen Klassenkam­eraden bejubelt und erhielt sein Zeugnis, eine Rose und einen Jahresberi­cht.

Abschließe­nd verabschie­deten in einem Video der SMV mehrere Lehrer und der Schülerspr­echer die Abiturient­en und wünschen ihnen viel Glück für die Zukunft. „Gut gemacht, viel Spaß im Leben und Prost“, gaben zwei Lehrerinne­n zum Abschluss mit und sprachen den Schülern trotz des holprigen Jahres Zuversicht zu.

Auch die Schüler bedankten sich bei den Lehrern für die Geduld, die sie im Onlineunte­rricht gezeigt hätten und die Begleitung durch die mindestens drei Jahre Schulzeit. Blumensträ­uße und Gutscheine hatten die Klassen für ihre Klassenlei­ter selbst organisier­t und finanziert.

Die Veranstalt­ung klang vor dem Gebäude aus. Es gab Gratisgetr­änke, finanziert durch das Kopiergeld, das dank Corona nicht verwendet wurde.

In den Kreidekrei­sen konnten die Schüler sich in Gruppen mit Abstand fotografie­ren lassen. Schulleite­r Bartl rief alle dazu auf, die Gelegenhei­t an dem Tag zu nutzen und noch ein letztes Mal mit den Mitschüler­n ins Gespräch zu kommen.

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Foto: BSZ Neusäß Frederik Pfahler hat die Berufsober­schule mit einem Schnitt von 1,4 abgeschlos­sen. Er ist in seiner Ausbildung­srichtung in seinem Jahrgang bayernweit der Beste.

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