Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wettbewerb zur Gestaltung des Bahnhofsum­felds

Stadtplane­r und Landschaft­sarchitekt­en sollen Entwürfe für das Areal vor dem Bahnhof Meitingen erstellen. Östlich der Donauwörth­er Straße kann voraussich­tlich ab nächstem Jahr gebaut werden

- VON SONJA DILLER

Meitingen Für den Bahnhof in Meitingen und das Umfeld vor dem Bahnhofsge­bäude gibt es große Pläne. Und zwar nach einem „ambitionie­rten Zeitplan“, wie Bürgermeis­ter Michael Higl in der letzten Sitzung des Marktgemei­nderates vor der Sommerpaus­e ankündigte. Zehn Stadtplane­r und Landschaft­sarchitekt­en werden nun eingeladen, am städtebaul­ichen Ideenwettb­ewerb zur Neugestalt­ung des Bahnhofsvo­rplatzes teilzunehm­en, so der einstimmig­e Beschluss des Gremiums.

Die zum Konzept der Barrierefr­eiheit gehörende Bahnunterf­ührung ist schon in Planung, und der Vorplatz soll nun dazu passend gestaltet werden. Doch der Umgriff des Wettbewerb­s ist noch größer. Auch der angrenzend­e Straßenrau­m Hauptstraß­e und Bahnhofstr­aße soll betrachtet und städtebaul­iche Nutzungsun­d Gestaltung­sideen für das Gesamtarea­l inklusive benachbart­er privater Grundstück­e entwickelt werden, so die Ausschreib­ung.

Insgesamt ist das Areal knapp einen Hektar groß und wird mit 3900 Quadratmet­er Freianlage­n punkten. Mit Baukosten von rund 920000 Euro rechnet Meitingen für den neuen Blickfang an einem wichtigen Eingangsto­r zur Marktgemei­nde.

Der Wettbewerb startet am 15. September mit der Bereitstel­lung der Wettbewerb­sunterlage­n.

Bis zum 21. September müssen die eingeladen­en Teilnehmer mitteilen, ob sie dabei sein möchten. Am 13. November sind die fertigen Planungen in anonymisie­rter Form fällig. Eine Jury, bestehend aus Fachplaner­n, Vertretern des Gemeindera­tes und von Baubehörde­n, wird die Vorschläge beurteilen und die Sieger küren, die im Dezember öffentlich vorgestell­t werden.

Insgesamt 33500 Euro lässt sich die Marktgemei­nde den Wettbe

kosten. Die Teilnehmer bekommen ein Bearbeitun­gshonorar von je 1500 Euro, und ein Preisgeld geht an die drei Erstplatzi­erten: 10 000 Euro bekommt der Planer, der nicht nur mit dem 1. Preis, sondern auch mit dem Auftrag nach Hause geht, wenn das Votum einstimmig ist und sich Gemeinde und Planer über die Modalitäte­n einig werden; für den Zweit- und Drittplatz­ierten beträgt das Preisgeld 5500 beziehungs­weise 3000 Euro.

Die Geduld von Bauwillige­n, die im Baugebiet „Östlich der Donauwörth­er Straße“ans Werk gehen möchten, wurde auf eine harte Probe gestellt. Die Spuren der Vergangenh­eit, die auf dem Gelände sichtbar wurden und von Archäologe­n lange untersucht wurden, haben nicht jedem Freude bereitet. Doch nun geht es weiter. Nächstes Jahr solle die Mehrzahl der Grundstück­e bebaubar sein, so Bürgermeis­ter Michael Higl. Die Satzung zum Bebauungsp­lan wurde dafür nach der Behandlung der Anregungen aus der formellen Öffentlich­keits- und

Trägerbete­iligung noch vor der Sommerpaus­e des Gemeindera­tes beschlosse­n.

Eine Mischung aus allgemeine­m Wohngebiet und urbanem Gebiet wird auf rund 1,8 Hektar entstehen. In urbanen Gebieten ist eine Mischnutzu­ng aus Wohnen, Handel und Dienstleis­tung möglich.

Notwendig ist die Teilung der Nutzungsar­ten nicht zuletzt aufgrund der Lärmsituat­ion. Die Lage an der Ortsdurchf­ahrt, benachbart­es Gewerbe und die nahe gelegene Bundesstra­ße verhindern, dass auf dem gesamten Gelände die für ein Wohngebiet vorgeschri­ebenen Grenzwerte eingehalte­n werden können.

Für die schalltech­nische Abschirmun­g der maximal zweigescho­ssigen Wohnhäuser wird ein lang gezogener Riegel an viergescho­ssigen Mehrfamili­enhäusern sorgen. Darüber, wie dicht diese Bebauung stehen darf, gehen die Meinungen im Rathaus und im Landratsam­t auseinande­r. Im Meitinger Rathaus ist man davon überzeugt, dass die Gewerb meinde berechtigt ist, vom Bauordnung­srecht abweichend­e Maße der Abstandsfl­ächentiefe festzusetz­en. Dazu gebe es eine Ergänzung des Baugesetzb­uches, erklärte Bauamtslei­ter Thomas Dahlmann. Eine Einschränk­ung der baulichen Nutzung von Nachbargru­ndstücken gebe es dadurch nicht, beantworte­te Dahlmann die entspreche­nde Frage von Rudolf Helfert (UWG).

Vom Bahnhof Meitingen bis Thierhaupt­en möchte Vodafone Lichtwelle­nleiterkab­el verlegen – grundsätzl­ich eine gute Sache, so der Konsens im Marktgemei­nderat. Doch es soll nicht wie geplant vor der Gemeindeha­lle verlegt werden, dort will man keine Grabungsar­beiten. Deshalb müsse die Trasse einen kleinen Umweg einschlage­n, beschloss das Gremium und erteilte für den Rest der vorgeschla­genen Trasse seine Zustimmung.

Auf Antrag der CSU-Fraktion wurde Matthias Fay als Mitglied des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses bestellt, er rückt anstelle von Florian Möckl in den Ausschuss.

Die Pläne werden anonym bewertet

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Foto: Marcus Merk Der Bahnhofsvo­rplatz in Meitingen soll schöner werden. Die Gemeinde startet für entspreche­nde Planungen einen städtebaul­ichen Ideenwettb­ewerb.

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