Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zentrale Speicherung
Zu „Die Stürmerin hinter der CoronaApp“(Wochenend-Journal) vom 1. August:
Sie berichten über den internationalen Wissenschaftler-Aufstand, den es gegen das Vorhaben der europäischen Regierungen gab, bei der Corona-App durch zentrale Speicherung der Handydaten riesige Datensammelstellen entstehen zu lassen. Hunderte internationale Experten warnten vor Überwachungstechnologien und sprachen sich für eine dezentrale Lösung aus. Gesundheitsminister Spahn wich dem gesellschaftlichen Druck und änderte seinen Kurs.
Gleichzeitig wird unter dem Radar der Medien von Herrn Spahn ein Projekt regelrecht durchgezogen, welches die zentrale Speicherung aller Patientendaten der gesetzlich Versicherten vorsieht. Obwohl Datenschützer eindringlich davor warnen, zwingt der Gesundheitsminister die Ärzte unter Strafandrohung dazu, in ihren Praxen ein veraltetes und unsicheres Konnektorsystem zu installieren, welches im Endausbau alle Daten aller Kassenpatienten zentral speichern soll, um sie von dort potenziell allen Behandlern zur Verfügung zu stellen. Da sich bis heute eine nicht geringe Anzahl Ärzte weigert, die veraltete Technologie zu installieren, die erst kürzlich einen wochenlangen Blackout produzierte, bestraft sie der Minister mit einem steigenden Honorarabzug von 1 Prozent bis zuletzt 2,5 Prozent; seit Neuestem werden sie mit dem Entzug der Zulassung bedroht und dies, weil sie einen Bruch der ärztlichen Schweigepflicht darin sehen, die sensibelsten Daten der Menschen mittels einer Blackbox in einen zentralen Pool zu geben. Dabei gibt es ja für den Datenaustausch unter Ärzten bereits problemlos funktionierende dezentrale Systeme.
Klaus Lueger-Muth, Diedorf
In der Reihe manchmal belangloser und intelligenzarmer Interviews mit Politikern ein erfreulicher Lichtblick durch einen Philosophen. Ludwig Däubler, Oettingen, zum Montagsinterview „Der Staat darf seine Bürger nicht anlügen“vom 3. 8.