Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Kindheit kehrt zurück

Sofia Lundberg legt nach und rührt wieder

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Sofia Lundberg, die mit ihrem Debüt „Das rote Adressbuch“einen Überraschu­ngserfolg verbuchte, ist mit „Ein halbes Herz“wieder ein Roman gelungen, der sicher den Weg in die Leser-Herzen findet. Es ist eine harte Kindheit, die Elin in Gotland erlebt, wo sie mit ihren zwei jüngeren Brüdern aufwächst. Der Vater, ein Alkoholike­r, der im Rausch eine Frau beinahe erschossen hat, sitzt hinter Gittern. Die Mutter verliebt sich in den Nachbarn. Er ist der Vater von Elins Freund Frederick. Als der mit seiner Mutter wegzieht aus dem Dorf, fühlt sich Elin allein gelassen. Ist das dieselbe Elin wie die erfolgreic­he Fotografin, die in New York von Termin zu Termin hetzt und ihre Familie vernachläs­sigt? Eines Tages flattert ihr ein Brief ins Haus – von Frederick. Der Brief bringt ihr Leben aus dem Gleichgewi­cht, verdrängte Erinnerung­en tauchen auf. Als ihr Mann sie verlässt und sie Gefahr läuft, ihre Tochter zu verlieren, beginnt Elin, sich ihrer Vergangenh­eit zu stellen. Was sie findet, ist überrasche­nd anders als alles, was sie erwartet hat. Aber es versöhnt sie mit ihrem Leben und macht den Weg frei für eine Zukunft mit ihrer Familie. In schnellen Zeitsprüng­en wechselt der Roman zwischen Vergangenh­eit und Gegenwart, stellt das Kind der erwachsene­n Frau gegenüber. Das erhöht die Spannung, denn von Anfang an ist klar, dass Elin ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt.

Übs. Kerstin Schöps, Goldmann, 414 S., 20 ¤

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Sofia Lundberg: Ein halbes Herz,

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