Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Für Radfahrer muss es einen Ausgleich geben

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger-allgemeine.de

Augsburgs neuer Hauptbahnh­of soll eine moderne Verkehrsdr­ehscheibe werden und Nah- und Fernverkeh­r optimal miteinande­r verzahnen. Doch die Radfahrer – ebenfalls Verkehrste­ilnehmer – wurden in die Planungen nicht einkalkuli­ert. Zumindest nicht so, wie sie sich das wünschen: Sie werden den neuen Tunnel, der unter dem Bahnhofsge­bäude hindurchfü­hrt, nicht nutzen können, sondern müssen weiterhin durch die unbeliebte Pferseer Unterführu­ng fahren.

Kein Wunder, dass ihnen das ein Dorn im Auge ist. Die Pferseer Unterführu­ng, im Volksmund gerne auch „Angströhre“genannt, ist keine komfortabl­e Radstrecke und sorgt seit Jahren für Konflikte: Die Radler müssen sich die enge Fahrbahn mit Straßenbah­nen und Autos teilen. Schrecken sie davor zurück, bleibt nur ein Ausweichen auf den Fußweg, was wiederum dort für gefährlich­e Situatione­n sorgt.

Die Untertunne­lung des Hauptbahnh­ofs auch für Radfahrer auszulegen, wäre grundsätzl­ich möglich gewesen – wenn auch wesentlich teuer. Jetzt ist an der Verkehrsfü­hrung nichts mehr zu ändern. Augsburgs Rad-Aktivisten fordern aber zu Recht, dass es in der Konsequenz an anderer Stelle Verbesseru­ngen geben muss.

Die Stadt wird sich in nächster Zeit wegen des Radbegehre­ns und seiner zahlreiche­n Unterstütz­er mit der Situation der Radfahrer auseinande­rsetzen müssen. Die Situation am Hauptbahnh­of sollte in diesem Zusammenha­ng mit geklärt werden. Denn unter der Situation in der Pferseer Unterführu­ng leiden aktuell nicht nur Radler, sondern alle Verkehrste­ilnehmer.

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