Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit weißer Weste zur Meisterschaft
TC Rot-Weiß Gersthofen sichert mit dem schnellsten Sieg der Vereinsgeschichte den Titel in der Landesliga. Warum man trotzdem auf einen freien Platz in der Bayernliga hoffen muss
Gersthofen Die Tennis-Herren des TC Rot-Weiß Gersthofen haben auch im letzten Spiel der „CoronaSaison 2020“ihre weiße Weste behalten. Mit 8:1 gegen den Tabellendritten Gauting gelang der Landesligatruppe um Kapitän Milan Krivohlavek der bisher schnellste Sieg in der Vereinsgeschichte. Damit blieben die Gersthofer auch im fünften Spiel ungeschlagen.
Zum letzten Saisonspiel gastierte der Tabellendritte beim ungeschlagenen Tabellenführer. Die Gäste waren zwar mit ihren beiden Spitzenspielern Christian Seraphim (ATP Ranking) und Denny Voitischek (Dt. RL) an den Lech gereist, jedoch konnten sie krankheitsbedingt nur mit insgesamt fünf Spielern angetreten. Das hieß, dass die Gersthofer bereits mit 2:0 in Führung lagen, bevor überhaupt der erste Ball gespielt wurde.
Aufgrund der sehr unsicheren
Wetterlage entschied man einvernehmlich, mit allen Einzeln gleichzeitig zu starten. Dies stellte sich dann auch als absolut richtige Entscheidung heraus, denn 45 Minuten nach Start der Matches ging der erste kräftige Regen nieder, der die Freiplätze unbespielbar machte.
Zum Zeitpunkt der Regenunterbrechung war bereits ein weiterer Punkt verbucht, Denny Voitischek gab bei 0:6, 0:2 gegen den haushoch überlegenen Gabriel Huber auf. Auch die Matches von Maximilian Heinzel und Niklas Gesslein waren schon fast gewonnen. Nach 6:0 im ersten Satz führten beide auch deutlich im zweiten. Da keine Wetterbesserung in Sicht war, entschied man sich, die Spiele in die vereinseigene Halle zu verlegen.
Dort dauerte es auch keine 15 Minuten mehr, bis Heinzel und Gesslein den Deckel draufmachten. Damit war bereits nach einer Stunde und 15 Minuten der schnellste Sieg in der Vereinsgeschichte eingefahren. Auch Nicolas Santiago konnte sein Spiel nach verlorenem ersten Satz noch drehen und gewann schließlich 12:10 im Match-Tiebreak. Lediglich Patrick Nystroem musste sich im Spitzeneinzel seinem ATP-gerankten Gegner mit 3:6, 6:7 knapp geschlagen geben. Die Doppel wurden dann gar nicht mehr gespielt, Gauting gab alle drei verloren – somit Endstand 8:1 für Gersthofen.
Damit wurde man ungeschlagen souveräner Meister in der Landesliga mit 10:0 Punkten. Unter normalen Bedingungen hätte man damit den schon seit Jahren angestrebten Aufstieg in die Bayernliga feiern können, dies ist in der Corona-Saison 2020 aber nicht der Fall. „Es gibt heuer keinen Regelauf- und -abstieg. Sollte jedoch nächste Saison in den höheren Ligen ein Platz frei werden, wird das diesjährige Ergebnis sehr wohl berücksichtigt“, erklärt Sportwart Herbert Heinzel. Aus seiner Sicht stehen die Chancen hierfür nicht schlecht. „Aufgrund der finanziell für viele Tennisvereine derzeit schwierigen Situation besteht durchaus die Möglichkeit, dass der eine oder andere Verein für nächstes Jahr nicht das gewohnte Budget für den Spielbetrieb aufbringen kann oder will.“Da der TC Rot-Weiß mit 10:0 Punkten auch der beste Erste aller Landesligen war, würde bereits ein freier Platz in einer der höheren Ligen für Gersthofen reichen, um nächstes Jahr in der Bayernliga zu spielen.
Unter normalen Bedingungen wäre der Aufstieg perfekt