Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Von König zu König

Die treuen Fans von Ludwig II. haben eine Bitte an Markus Söder

- VON ANDREAS FREI

Nur mal angenommen, jemand käme auf die Idee, Markus Söder als, sagen wir, „König von Bayern“zu bezeichnen. Wegen der guten Umfragewer­te, der Debatte um die Kanzlerkan­didatur, weil ihm 2016 bei der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst das Gewand von Ludwig II. so gut stand, warum auch immer. Dann könnte sich jener Markus I. insofern gebauchpin­selt fühlen, dass er sich die Eingabe seines untertänig­sten Untertans Fredl Helm zumindest mal anhört.

Es begab sich nämlich, dass Helm und ein ganzes Gefolge an Gleichgesi­nnten an die 500 Postkarten an die königlich-bayerische Staatskanz­lei schickten mit der Bitte um Unterstütz­ung für ein tollkühnes Vorhaben. Dazu muss man wissen: Helm und Co. gehören den Guglmänner­n an, treue Anhänger von König Ludwig II. Der wäre Ende August 175 Jahre alt geworden.

Die Guglmänner haben sich also Folgendes ausgeklüge­lt: Man könnte doch, dem größten aller bayerische­n Könige zu Ehren, dessen Konterfei 25

Meter hoch in die Kampenwand bei

Aschau im Chiemgau meißeln, nach dem Vorbild der US-Präsidente­n am Mount Rushmore. Der Ludwig schaue dann von der 1669 Meter hohen Felswand direkt auf sein geliebtes Schloss Herrenchie­msee. Beim Stichwort Ludwig II. kommt Markus Söder ins Spiel. Der sei schließlic­h, so Helm, „der eigentlich­e Nachfolger“des sagenumwob­enen Herrschers. Aha ... Wie steht die Staatskanz­lei dazu? Die will sich nicht äußern. Einige andere schon, wie auf Bayern zu lesen ist. Und jetzt? Nun, trage ein CSU-Untertan an Markus I. heran, dass die Kampenwand sehr breit ist, es neben Ludwig also viel, viel Platz gäbe, 25 Meter hoch, in Stein gemeißelt, wer weiß ...

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Foto:dpa

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