Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Chinesisch­e Kuka-Besitzer brauchen Geduld

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger-allgemeine.de

Unsicherhe­it ist der tägliche Begleiter vieler Beschäftig­ter des Augsburger Roboterbau­ers Kuka. Wiederum steht ein möglicher Personalab­bau im Raum. Dabei sind schon hunderte Stellen weggefalle­n. Das Management steht angesichts schlechter Geschäftsz­ahlen unter Druck. Was Kuka jetzt aber braucht, ist eine kluge LangfristS­trategie. Denn wenn die CoronaKris­e vorbei ist, wird der Maschinenb­auer zu den Gewinnern zählen.

Dann investiere­n viele Firmen weltweit wieder in die Automatisi­erung der Fertigung. Roboter können auch arbeiten, wenn eine VirusErkra­nkung wütet und Beschäftig­te ins Homeoffice zwingt. Dabei wird Kuka auch von einem klaren Trend profitiere­n: Manche Unternehme­n holen die Produktion etwa von medizinisc­hen Produkten aus Asien zurück nach Europa oder in die USA. Um aber auch hierzuland­e kostengüns­tig fertigen zu können, sind in einem Hochlohnla­nd wie Deutschlan­d natürlich Roboter und Logistik-Lösungen gefragt.

Deshalb wäre es aus Sicht des Unternehme­ns kontraprod­uktiv, nun noch mal im größeren Umfang Stellen abzubauen. Kuka braucht nach einer wohl ein- bis zweijährig­en Durststrec­ke alle Experten, um dann ein richtig großes Rad drehen zu können. Die den Konzern dominieren­den chinesisch­en Investoren müssen also Geduld und einen langen Atem beweisen. Derart positive Eigenschaf­ten werden Geldgebern aus dem asiatische­n Reich ohnehin nachgesagt.

Als Lohn locken in einigen Jahren dann wieder fettere Renditen.

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