Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Radmuttern auf einem Parkplatz in Nordendorf gefunden

Autofahrer sollten vor der Abfahrt ihre Räder kontrollie­ren. Seit Anfang des Jahres häufen sich derartige Fälle

- (thia, AZ)

Landkreis Augsburg Zahlreiche Fälle von gelockerte­n Radmuttern sind in jüngster Zeit aufgetrete­n. Zunächst spielten sich die gefährlich­en Straftaten noch außerhalb des Augsburger Landes ab, nun hat es jedoch einen verdächtig­en Fall in Nordendorf gegeben.

Zwei Radmuttern sind am Freitag, 24. Juli, gegen 19.20 Uhr auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes in Nordendorf gefunden worden. Dies teilte die Polizei am gestrigen Freitag mit. Personen, die an diesem Tag ihr Auto dort geparkt hatten, sollten daher dringend ihre Fahrzeuge auf fehlende oder lockere Radmuttern zu überprüfen. Wer verdächtig­e Beobachtun­gen gemacht hat, kann diese telefonisc­h der Polizei in Gersthofen unter der Nummer 0821/323-1810 mitteilen.

„Allein im Landkreis Donau-Ries sind bei uns seit Anfang des Jahres 45 Fälle angezeigt worden“, erklärt Maria Enslin, Sprecherin des Polizeiprä­sidiums

Schwaben-Nord in Augsburg. Im Landkreis Dillingen sei mit 15 Fällen in den vergangene­n Monaten eine ebenfalls „ungewöhnli­che Häufung“festzustel­len.

Ende Juli gab es in Neuburg zwei solcher Vorfälle, zudem zählt im Raum Donauwörth die Polizei seit einigen Wochen schon Dutzende Vorfälle. Bisher bekannt sind unter anderem Fälle in Donauwörth sowie Buchdorf, Harburg, Genderking­en, Wallerstei­n, Wemding und in Rain. Es ereigneten sich dabei auch schon mehrere Unfälle mit einem Sachschade­n im vierstelli­gen Bereich.

Ob es einen Zusammenha­ng gibt zwischen den Fällen, ist laut Polizei unklar. Solche Taten seien keinesfall­s als Scherz oder Kavaliersd­elikt zu werten, heißt es dazu von den Beamten des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord. Im Strafgeset­zbuch heiße es deutlich: „Wer die Sicherheit des Straßenver­kehrs dadurch beeinträch­tigt, dass er Anlagen

oder Fahrzeuge zerstört, beschädigt oder beseitigt, Hinderniss­e bereitet oder einen ähnlichen, ebenso gefährlich­en Eingriff vornimmt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutende­m Wert gefährdet, wird mit Freiheitss­trafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar.“

Allerdings sei auch nicht gänzlich auszuschli­eßen, dass gelöste Radmuttern auf einen Fehler beim Reifenwech­sel zurückzufü­hren seien. So oder so empfiehlt die Polizei, regelmäßig die Radmuttern am eigenen Fahrzeug zu kontrollie­ren. Zur Sicherheit. Und zur besseren Eingrenzun­g eines möglichen Tatzeitpun­kts.

„Oftmals wissen die Betroffene­n nicht, wie lange sie schon mit den offenen Radmuttern herumgefah­ren sind und wo diese möglicherw­eise gelöst wurden“, sagt Polizeispr­echerin Enslin.

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