Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Auf der Spur von Frau Holle, Hans im Glück & Co.
In und um Allmannshofen gibt es bis zum 31. August einen Märchenweg. Knapp 40 Stationen kann man bei einem Spaziergang oder mit dem Fahrrad ansteuern
Allmannshofen „Hallo Kinder! Folgt diesem Weg, er führt euch hin zum Märchen über die Blumenprinzessin. Und wenn ihr es habt gesehen, dann darf ein Blumenstein mit euch nach Hause gehen.“
Diese Einladung hat Katrin Reif auf ein Stück Holz geschrieben und in ihrem Vorgarten in der Hauptstraße in Allmannshofen aufgestellt.
Ein Stecken mit vielen bunten Stoffstreifen macht auf den Beginn eines kleinen Weges aufmerksam. Die Aufforderung „Folgt den Pfeilen“lockt die Kinder auf einen Weg – hin zu einem Märchen.
Dieses Werk der zweifachen Mama ist eine Station auf dem Märchenweg 2020, der aktuell in Allmannshofen besucht werden kann. Ein gedeckter Tisch mitten im Wald, eine Prinzessin gebettet auf Erbsen, drei Schweinchen am Wegesrand, Michel aus Lönneberga, Frau Holle, Pumuckl, Hans im Glück, die Sieben Raben am Wegesrand. Sie alle und noch viel mehr märchenhafte Geschichten und Szenen warten darauf, erkundet zu werden. Die Initiative Buntes Allmannshofen (IBA) hat am 1. August den Märchenweg 2020 eröffnet. Bis zum 31. August können nun an knapp 40 Stationen im Ort sowie im Ortsteil Holzen, in Hahnenweiler und in der Brunnenmahdsiedlung Märchen erlebt und Stempel eingesammelt werden.
Gestartet werden kann die Tour vielerorts. Wer mit dem Auto anreist, findet im Ortsteil Holzen Parkmöglichkeiten und kann sich auf die Suche machen. Denn wer die Tischlein-deck-dich-Szene aus dem Grimm’schen Märchen finden möchte, sollte Pfadfinderqualitäten mitbringen. Das Tischlein befindet sich im Wald, durch den sich der Holzener Weg sowie Teile des Waldlehrpfades und des Kreuzweges schlängeln.
Wer die Fährte weiter verfolgt, die auf der Märchenweg-Karte dokumentiert ist, findet direkt am Lehrbienenstand des Imkereivereins Ehingen das nächste Märchen, nämlich die Prinzessin auf der Erbse in Miniaturformat. Die weiteren Stationen sind an den Straßen im Ort drapiert bzw. befinden sich in den Gärten jener Allmannshofer, die sich dazu bereit erklärt haben, einen märchenhaften Beitrag zu leisten. Immer macht ein Stecken mit bunten Streifen darauf aufmerksam, dass sich eben dort eine weitere Station befindet. In einem kleinen Säckchen befinden sich Stempel und Stempelkissen. So können Familien auf einer Karte abstempeln, welches Märchen sie bereits entdeckt haben.
Die Märchenstationen im Ort und in den Wohngebieten von Allmannshofen eignen sich gut dazu, mit dem Fahrrad oder bei einem Spaziergang entdeckt und besucht zu werden. Zudem gibt es an einigen Stationen etwas ganz Spezielles zu erleben: Bei Evi Hofmann in der Waldstraße 29 wird am 12., 16., 20. und 27. August jeweils um 15 Uhr ein Kräutermärchen vorgelesen. Pumuckl, der auf einem Brunnen in der Druisheimer Straße 22 auf neugierige Kinder wartet, lädt mithilfe eines anmontierten Stricks zum Hobeln ein. In der Waldstraße 13 dürfen die Besucher einen speziellen Knopf betätigen – dann gibt es was zu hören.
Und bei Katrin Reif und dem Märchen über ihre Blumenprinzessin? Sie hat am Ende ihres Pfades durch ihren Vorgarten eine Malecke drapiert. Dort können die Kinder im Schatten kreativ werden.