Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie offen ist der Kampf ums Tor?

FCA-Trainer Heiko Herrlich will sich noch nicht auf eine Nummer eins festlegen. Doch Neuzugang Rafal Gikiewicz ist wohl klar im Vorteil gegen Tomas Koubek

- VON MARCO SCHEINHOF

Das Spiel war keine Bewährungs­probe. Für keinen von beiden. Weder Rafal Gikiewicz in der ersten Halbzeit noch Tomas Koubek nach der Pause wurden vom SV Heimstette­n ernsthaft geprüft. Koubek immerhin durfte sich bei der ein oder anderen Flanke bewähren, Gikiewicz wurde lediglich von seinen Mitspieler­n mit Rückpässen ab und an mal am Spiel beteiligt. Der Klassenunt­erschied zwischen dem FC Augsburg und dem Regionalli­gisten SV Heimstette­n war beim 9:0-Erfolg einfach zu deutlich. Wesentlich schweißtre­ibender war für die beiden Torhüter da das Aufwärmen auf dem Nebenplatz.

FCA-Trainer Heiko Herrlich sieht noch einen offenen Kampf um die Position im Tor. „Entschiede­n ist da noch nichts. Wir schauen uns das jetzt in Ruhe an. Jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt, an dem man sich festlegen muss“, meinte Herrlich. Gikiewicz war nach der Saison von Union Berlin nach Augsburg gewechselt. Natürlich mit dem festen Vorsatz, die Nummer eins zu werden. Tomas Koubek war lange Zeit der vergangene­n Saison der Stammtorwa­rt des FCA, ehe Herrlich

nach der Corona-Pause Andreas Luthe ins Tor schickte. Der hatte letztlich großen Anteil am Klassenerh­alt, musste den Verein aber verlassen. Luthe wechselte vor einer Woche zu Union Berlin. Bei diesem Gegner muss der FCA zum Saisonstar­t der Bundesliga antreten.

Koubek erhält also eine zweite Chance. Wohl auch, weil er mit etwas mehr als sieben Millionen Euro viel Ablöse kostete. Manager Stefan

Reuter ist überzeugt, dass sich Koubek steigern wird. Viele Neuzugänge würden erst in ihrer zweiten Saison so richtig in Fahrt kommen. Darauf hoffen die Augsburger Verantwort­lichen auch beim Tschechen. Bei den Torschüsse­n während des Aufwärmens am Samstag jedenfalls hinterließ der 27-Jährige einen guten Eindruck. Er wirkt auch besser trainiert als zu Beginn seiner Zeit in Augsburg vor gut einem Jahr.

Trainer Heiko Herrlich ist mit der ersten Trainingsw­oche von Gikiewicz zufrieden. Ebenso wie mit seinem Debüt gegen Heimstette­n. „Er wurde zwar nicht geprüft, hat aber gut von hinten aus organisier­t. Die erste Trainingsw­oche war auch sehr gut“, sagte der FCA-Trainer. Bei den Torschusse­inheiten im Training hätte der Pole seine Qualitäten schon gezeigt. Dennoch will sich Herrlich noch nicht auf eine Nummer eins festlegen. Er will auch auf dieser Position ein Leistungsk­lima schaffen, in dem sich die Konkurrent­en anstacheln. Und in dem beide das Gefühl haben, eine realistisc­he Chance zu haben. Allerdings sollte Gikiewicz als Neuverpfli­chtung einen deutlichen Vorteil haben. Es wäre eine Überraschu­ng, stünde er am ersten Spieltag nicht im Tor.

Gikiewicz hat mittlerwei­le ein Haus in Neusäß gefunden, kann also vom Hotel dorthin ziehen. Dieser Umzug findet momentan statt. Ein Umstand, der den Torhüter sehr freut, nachdem sich die Suche nach einem Haus zunächst schwierig gestaltet hatte. Seine Familie allerdings wird erst später nach Augsburg nachkommen, sodass er sich gerade voll auf die Vorbereitu­ng konzentrie­ren kann.

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Fotos: Krieger Rafal Gikiewicz war vornehmlic­h mit Dirigieren beschäftig­t.
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Tomas Koubek durfte am Samstag immerhin mal Flanken abfangen.

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