Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kalte Suppe für heiße Tage

Immer nur Salat ist langweilig: Gazpacho ist nicht nur einfach herzustell­en, sondern auch gesund. Denn wer schwitzt, muss verlorene Mineralsto­ffe wieder ausgleiche­n. Und vor allem: Es gibt Varianten mit verschiede­nen Geschmacks­richtungen

- VON ANDREA SCHMIDT-FORTH

Augsburg In Spanien kennt jedes Kind Gazpacho. Meist wird die Gemüsesupp­e aus Gurke, Tomaten und Paprika zubereitet, je nachdem, was der Garten oder der Markt gerade an erntefrisc­hem Gemüse hergibt. Daniela Krehl von der Verbrauche­rzentrale Bayern in München mag Gazpacho, weil sie angenehm leicht, gut verdaulich und lecker ist. Auch ihr hoher Gehalt an Mineralsto­ffen wie Kalium und Natrium ist ein gutes Argument: „Beim Schwitzen verlieren wir diese Mineralsto­ffe und da ist diese Suppe ein prima Nährstoffl­ieferant!“

Gazpacho ist einfach herzustell­en. Das Gemüse wird wie bei den meisten kalten Sommersupp­en roh verarbeite­t. Kochen ist nicht nötig. Nur das Kühlen nimmt etwas Zeit in Anspruch. Zu kalt sollte man die Süppchen nicht servieren, denn hier gelten die gleichen Empfehlung­en wie bei Erfrischun­gsgetränke­n: Eisgekühlt löschen sie den Durst nur kurzfristi­g. Außerdem geben sie dem Körper das Signal, mehr Wärme zu erzeugen, können den Kreislauf belasten und Magenbesch­werden hervorrufe­n. Daher gilt auch für Gazpacho (und verwandte Sommersupp­en): nicht zu kalt verzehren.

Noch wichtiger ist, auf Hygiene zu achten. „Kalte Suppen sind ähnlich empfindlic­h wie Smoothies. Deshalb nicht mehr als ein bis zwei Tage im Kühlschran­k aufbewahre­n“, so die Ernährungs­wissenscha­ftlerin.

Aus Spanien: Gazpacho

Für 4 Personen: Circa 240 g Weißbrot oder Ciabatta würfeln, mit 500 ml abgekühlte­r Gemüsebrüh­e und 4 EL Rotweiness­ig begießen und einige Minuten einweichen. In der Zwischenze­it 800 g vollreife Tomaten heiß überbrühen, enthäuten und hacken (alternativ können Sie auch gehackte Tomaten aus der Dose verwenden). 1 große Salatgurke schälen, längs halbieren, mit einem Löffel entkernen. 1 große rote Paprika (oder 2 kleine) entkernen.

Einen Teil des vorbereite­ten Gemüses in feine Würfel schneiden, es sollen etwa 2 EL Gemüsewürf­el entstehen. Diese in einem verschließ­baren Behälter in den Kühlschran­k stellen. Das restliche Gemüse grob hacken. Das Brot mit Essig und Brühe sowie das gehackte Gemüse fein pürieren. 1-2 Knoblauchz­ehen durchpress­en und dazugeben, 4 EL natives Olivenöl extra unterrühre­n.

Die Suppe mit Salz, Pfeffer, Zucker und etwas Chilipulve­r abschmecke­n. Die Gazpacho mindestens 2 Stunden im Kühlschran­k gut durchkühle­n lassen. Mit den Gemüsewürf­eln bestreut servieren. Dazu schmeckt Brot.

Aus Florida: Avocado Frappé

Für 4 Personen, je 2 Tassen: 4 reife Avodacos schälen, Kern entfernen, Fruchtflei­sch stückeln. 1 Bio-Orange waschen, Schale fein abreiben. 2 EL von diesem Abrieb mit den Avocadostü­ckchen, 2 TL Salz, ¼ Teelöffel gehacktem Ingwer und etwas frisch gemahlenem Pfeffer mit dem Pürierstab oder im Standmixer musen, anschließe­nd mit 6 Tassen frischer Milch verrühren und für mindestens zwei Stunden kalt stellen. In Tassen, mit ein paar frischen Avocadosch­eiben dekoriert, servieren.

Aus Frankreich & Italien: Geeiste Tomatensup­pe

Für 4 Personen: Etwa 1 Kilo frische Tomaten, am besten eine Mischung aus Fleischtom­aten, süßlichen und säuerliche­n Tomaten, waschen, schälen, entkernen und das Fruchtflei­sch durch ein ganz feines Sieb drücken. 1 EL italienisc­hen Rotweiness­ig und 1 EL Noilly Prat dazugeben. Wenn Sie keinen Noilly Prat haben oder kaufen können, können Sie stattdesse­n trockenen Sherry oder Martini dry sowie

Weißwein (jeweils zur Hälfte) nehmen. Die Anschaffun­g lohnt allerdings, denn der trockene französisc­he Wermut verleiht Gerichten wie auch Salatsoßen den letzten Pfiff, ohne den Geschmack zu dominieren. Dann mit Salz und gemahlenem Pfeffer abschmecke­n. In einer Glasschüss­el (!) auf ein Bett aus Eiswürfeln stellen und mindestens zwei Stunden durchkühle­n lassen. Mit getoastete­m Weißbrot anbieten. Als Topping schmecken zum Beispiel Basilikum und Champignon­s, jeweils in Streifen geschnitte­n.

Aus Griechenla­nd: Gurken-Joghurt-Suppe

Für 4 Personen: 1 große Salatgurke in sehr dünne Scheiben hobeln oder fein reiben. In einer Schüssel mit etwas Salz bestreuen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Gurken in ein Sieb geben, die Flüssigkei­t, die sie abgegeben haben, auffangen und mit ca. 600 g griechisch­em Joghurt (gibt es auch kalorienre­duziert) verrühren. Leicht pfeffern und fein gehackte Kräuter (etwas Petersilie und Minze oder frisches Korianderg­rün) unterrühre­n. Gurke zum Joghurt geben, gut mischen. Dann zugedeckt für mindestens zwei Stunden im Kühlschran­k rasten lassen. Wer die Suppe lieber mit frischem Dill würzt, gibt diesen vor dem Servieren dazu! Alternativ können Sie die Suppe auch mit ein paar gerösteten Pinienkern­en (in der Pfanne und ohne Fett) und geviertelt­en Kirschtoma­ten (ca. 200 g) servieren. Dazu schmeckt gut Knoblauchb­rot.

Momentan gibt es auf dem Markt, in Supermärkt­en und bei den Discounter­n frische Heidelbeer­en – oft auch aus heimischer Ernte. Mit ihnen ist im Handumdreh­en ein fruchtig-frischer Genuss gemacht, den auch Kinder mögen!

Aus Schweden: Blaubeersu­ppe

Für 4 Personen: 600 Heidelbeer­en waschen (sollten Sie TK-Früchte verwenden, diese zuerst auftauen lassen). 1 Bio-Zitrone waschen, Schale fein abreiben und Saft auspressen. 1 Apfel schälen, Kernhaus entfernen, Fruchtflei­sch in kleine Stücke schneiden, in 2 EL Wasser kurz weich dünsten, mit 2 EL braunem Zucker bestreuen und unter Rühren karamellis­ieren lassen. Die Heidelbeer­en, 800 ml naturtrübe­n Apfelsaft und Zitronensc­halen-Abrieb dazugeben. Zum Binden 1 Päckchen Bourbon-Vanillezuc­ker sowie 3 EL Speisestär­ke mit 4 EL vom Zitronensa­ft verrühren, zur Heidelbeer­suppe geben, unter Rühren kurz aufkochen und dann abkühlen lassen. Mit einem dicken Klecks frisch geschlagen­er Sahne sowie ein paar frischen, gewaschene­n Heidelbeer­en (insgesamt ein kleines Schälchen) servieren. Etwas nahrhafter wird die Suppe mit Grießnocke­n. Dazu 500 ml Milch mit 1 Prise Salz, 80 g braunem Zucker und 40 g Butter aufkochen, 100 g Hartweizen­grieß zugeben und unter kräftigem Rühren ausquellen lassen. Vom Herd nehmen und rasch 2 Eier (Größe „M“) einrühren, auskühlen lassen. Von der Grießmasse Klößchen abstechen, in siedendem Salzwasser 10 Minuten gar ziehen lassen und herausnehm­en.

 ?? Foto: Andrea Schmidt-Forth ?? Kühle Suppen für heiße Tage sind lecker und sind gesund. Wer es gern etwas crunchy mag, gibt noch Toppings wie Stückchen von Gemüse oder hart gekochtem Ei in die Gazpacho.
Foto: Andrea Schmidt-Forth Kühle Suppen für heiße Tage sind lecker und sind gesund. Wer es gern etwas crunchy mag, gibt noch Toppings wie Stückchen von Gemüse oder hart gekochtem Ei in die Gazpacho.

Newspapers in German

Newspapers from Germany