Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Viele kennen die Maskenpflicht an Haltestellen nicht
In Bus und Bahn hat die bayerische Polizei geprüft, ob die Menschen sich an die Corona-Regeln halten
Augsburg An Haltestellen und Verkehrsknotenpunkten haben die Beamten gestanden, in Bussen, Zügen, Straßenbahnen und U-Bahnen sind sie den ganzen Tag über patrouilliert – auch in der Region. Am Donnerstag gab es im Freistaat eine bayernweite Kontrollaktion der Polizei. Die Beamten prüften, ob sich die Fahrgäste an die coronabedingte Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr halten. Da die Kontrollen bis in die Abendstunden andauerten, soll es erst am Freitag eine Bilanz geben, kündigte die Polizei an – nach ersten Mitteilungen der Beamten war die Tendenz positiv.
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass bis 12 Uhr im gesamten Präsidiumsbereich 53 Verstöße festgestellt wurden. Es gab jedoch keine Anzeigen, da alle Personen an Bushaltestellen im Freien standen und sagten, sie hätten von der dort geltenden Maskenpflicht nichts gewusst. Alle hätten umgehend ihren Mund-Nase-Schutz aufgesetzt und sich einsichtig gezeigt.
Eine ähnliche Zwischenbilanz zieht auch die Polizei in Augsburg. Am Mittag sprachen die Beamten von „sehr disziplinierten Fahrgästen“. Auch dort hätten die Polizisten an Haltestellen viele wartende Fahrgäste angesprochen, die keine Maske trugen. Eine Anzeige mit Bußgeld habe es bis zum Mittag allerdings nicht gegeben.
Die Polizei in Nürnberg teilte ebenfalls mit, dass sich die meisten
Fahrgäste an die Vorschriften hielten, manche habe man drauf hinweisen müssen, die Maske auch über die Nase zu ziehen. Es habe aber keine größeren Streitereien gegeben. Das Polizeipräsidium Niederbayern erklärte, dass bei den rund 220 Kontrollen, die zwischen 7 Uhr und 11.30 Uhr durchgeführt worden seien, lediglich 13 Verstöße geahndet werden mussten.
Die eigentlich für Donnerstag geplante Zwischenbilanz mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München entfiel angesichts der aktuellen Ereignisse um die Panne bei Corona-Tests an der Grenze zu Bayern. Im Freistaat ist eine Maske im öffentlichen Nahverkehr für alle Fahrgäste ab sechs Jahren verpflichtend. Nur aus gesundheitlichen Gründen und mit einem ärztlichen Attest sind Ausnahmen von dieser Regel möglich. Bei Verstößen beträgt der Bußgeld-Regelsatz 150 Euro.