Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer hätte das gedacht? Viel los in diesem August

- VON RICHARD MAYR rim@augsburger-allgemeine.de

Von wegen Sommerloch, davon ist – kulturell gesehen – in diesem August in Augsburg nichts zu spüren. Das gehört dann doch zu den unwahrsche­inlicheren Phänomenen dieser Pandemie. Anfang April hat man doch gedacht, dass dieser Shutdown ewig geht und der August zwar heiß, aber ansonsten trist wird. Jetzt sind Reisen zwar wieder möglich, aber irgendwie scheinen die Veranstalt­er und die Künstler gemerkt zu haben, dass dieser Sommer anders ist, dass man vor Terminen im August mitten in den Schulferie­n keine Angst haben muss. Auch wenn die Pandemie überall ihre Spuren hinterläss­t und zum Beispiel den Spielbetri­eb der Puppenkist­e bislang komplettla­hmgelegt hat (siehe nebenstehe­nder

Artikel), ist trotzdem mehr los und geboten als sonst in dieser Jahreszeit, in diesem Monat, in dem Mallorca und das Schwimmbad gegen Sommerbühn­e und Live-Auftritt gewinnen.

Auf der Freilichtb­ühne finden in diesem Jahr nach der Musical-Gala des Staatsthea­ters endlich einmal wieder auch Konzerte anderer Veranstalt­er statt. Mit 550 zugelassen­en Zuschauern dürfte es nicht viele Orte in Bayern geben, an denen noch mehr Menschen zusammenko­mmen können. Möglich wurde das, weil das Theater in diesem Sommer sein Kontingent an Terminen auf der Freilichtb­ühne nicht komplett wie in den Vorjahren ausgeschöp­ft hat.

Die Stadt hat außerdem schon kurz nach dem Ende des Lockdowns die Sommerbühn­e im Annahof in Betrieb genommen. Dazu gibt es in Oberhausen auf dem Gaswerkare­al das KunstWerk Open Air. Der Kultur-Biergarten ist auf dem Kö eröffnet worden. Natürlich gibt es auch wieder Open-AirKino in der Stadt mit dem Lechflimme­rn.

Man kann allen nur raten, diese Angebote draußen noch wahrzunehm­en. Die Wahrschein­lichkeit, sich an der frischen Luft mit dem Corona-Virus anzustecke­n, ist viel geringer als bei Veranstalt­ungen in geschlosse­nen Räumen. Außerdem kann niemand sagen, wie es mit dem Pandemie-Verlauf im Herbst weitergeht.

Da die Zahlen der bestätigte­n Corona-Infektione­n seit ein paar Wochen wieder steigen und Experten immer schon befürchten, dass es im Herbst noch schlimmer werden könnte, sollte man nicht zu sehr darauf hoffen, dass es im Kulturbere­ich schnell zu weiteren Lockerunge­n, geringeren Abstandsre­geln und einer Rückkehr zur Normalität vor Corona kommt. Eher droht das Gegenteil, wieder strengere Regeln. Was das für Kulturvera­nstaltunge­n bedeuten kann, war im März, April und Mai leidvoll zu spüren.

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„Intermezzo“ist unsere KulturKolu­mne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-Redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefalle­n ist.

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