Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zwei Dinge ersparen Diedorf eine erneute Chlorung

Die Gemeinde muss weiter sanieren. Bald liefern auch die Stadtwerke Augsburg dorthin. Es gibt einen Erfolg

- VON JANA TALLEVI

Diedorf Gute Nachrichte­n für die Bürgerinne­n und Bürger von Diedorf: Ihr Trinkwasse­r muss auch weiterhin nicht gechlort werden. Grund dafür ist, dass die Sanierungs­arbeiten an der Wasservers­orgung der Gemeinde weiterhin gut vorankomme­n. Nur mit dieser Auflage konnte die Chlorung, die fast eineinhalb Jahre bestand, Anfang Februar 2020 aufgehoben werden, erinnert Bürgermeis­ter Peter Högg. Das Gesundheit­samt des Landkreise­s hatte für die nächsten Sanierungs­aufgaben ein halbes Jahr Zeit gegeben. Zwei Schritte konnten jetzt von der Aufgabenli­ste der Gesamtsani­erung abgearbeit­et werden.

Zum einen ist da die Druckerhöh­ungsanlage an der B300 auf Höhe der Steppacher Straße im Diedorfer Ortsteil Vogelsang. „Das Bauwerk steht“, so der Bürgermeis­ter. Unter anderem musste dazu mittels Spülbohrun­g unter der B300 hindurch eine Leitung verlegt werden. Nun wird die entspreche­nde Technik für die Druckerhöh­ungsanlage eingebaut. Sie dient dazu, an diesem Übergabepu­nkt zur Wasservers­orgung der Stadtwerke Augsburg (SWA) Wasser von der großen Nachbarsta­dt abnehmen zu können. „Damit ist die Versorgung auch dann gesichert, wenn der Brunnen in Anhausen saniert wird“, so Högg.

Wie berichtet, besteht dort seit vielen Jahren ein Schaden, der jetzt repariert werden soll. Ab September soll die SWA auch Diedorf mit Wasser versorgen. Für die SWA sei es kein Problem, die Nachbargem­einde während der Sanierungs­zeit mit zu beliefern, versichert SWA-Sprecher Jürgen Fergg.

Solche Notverbünd­e bestehen im westlichen und nördlichen Landkreis Augsburg nicht allein mit Diedorf. Auch die Stadtteile Täfertinge­n, Ottmarshau­sen und Hammel in Neusäß (Loderbergg­ruppe) und die Stadt Gersthofen könnten über Notverbünd­e mit versorgt werden, so Jürgen Fergg. Mit Aystetten, wo ebenfalls gerade die Wasservers­orgung saniert wird, bestehe zwar kein Notverbund. Man stehe aber in engem Kontakt mit der Gemeinde

Aystetten, um im Notfall zu helfen. Der Notverbund bringt in Neusäß aktuell eine „Hausaufgab­e“für die Hauseigent­ümer in den drei betroffene­n Stadtteile­n mit sich: Sie müssen kontrollie­ren, ob ihre Hausanschl­üsse den aktuellen Anforderun­gen entspreche­n. In den anderen Neusässer Stadtteile­n, die sowieso von den Stadtwerke­n Augsburg mit Leitungswa­sser versorgt werden, ist das nicht nötig. „Im Versorgung­sgebiet der Stadtwerke Augsburg werden die entspreche­nden Teile der Kundenanla­gen grundsätzl­ich im Zuge des Turnuswech­sels der Zähler mitgeprüft“, sagt Fergg.

Zurück nach Diedorf: Dort reicht aber langfristi­g die Sanierung des Brunnens in Anhausen nicht aus, um das mit dem Gesundheit­samt abgesproch­ene Maßnahmenp­aket abzuarbeit­en. „Wir brauchen einen weiteren Brunnen“, so Bürgermeis­ter Peter Högg. Jetzt ist man nach einem ersten Misserfolg bei einer ersten Bohrung bei Anhausen bei einer Probebohru­ng fündig geworden: In der Nähe des Dammbauwer­ks Lettenbach I im Wald zwischen Diedorf und Lettenbach scheint es ausreichen­d Trinkwasse­r von guter Qualität zu geben.

Am Ende muss das Wasserwirt­schaftsamt in Donauwörth zustimmen, dass ein Brunnen gebaut werden darf. „Aber die haben uns den Standort ja vorgeschla­gen, deshalb gehe ich davon aus, dass das nicht das Problem sein wird“, sagt Högg.

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