Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wusstest du …
… dass es im Fußball viele Regeln gibt? Für welches Foul es eine Gelbe oder Rote Karte gibt, ist ziemlich genau festgelegt. Aber kann man als Schiedsrichter nicht mal eine Ausnahme machen? „Natürlich, das kann man“, sagt der Schiedsrichter Bastian Dankert. „Aber wenn das Fernsehbild sagt, es ist eine Rote Karte oder Abseits oder Handspiel, dann kann man auch kein Auge mehr zudrücken.“ Bei knappen Entscheidungen sei es schon eher möglich, sagt Bastian Dankert. Ein Beispiel: Der Schiedsrichter hat einem Verteidiger bereits eine Gelbe Karte als Verwarnung gezeigt. Ansonsten hat der Spieler sich aber sehr fair verhalten. Dann foult er einen Gegner. Bastian Dankert findet: „Da kann man auch mal sagen: ,So, Sportsfreund, allerletztes Mal. Vielleicht lässt du dich am liebsten auswechseln. Beim nächsten Mal muss ich dich sonst des Feldes verweisen.‘“Das bedeutet:AlsSchiedsrichtermuss man in jeder Situation neu entscheiden, was gerade das Beste ist. Seit einiger Zeit ist im Fußball ständig von einem Keller die Rede. Damit ist ein Videoraum in der Stadt Köln gemeint, in dem Schiedsrichter arbeiten. Sie verfolgen dort die Fußballspiele der Bundesliga auf mehreren Bildschirmen. Wenn sich der Schiedsrichter auf dem Platz getäuscht hat, sagen sie ihm über Kopfhörer Bescheid. Dann kann sich der Schiedsrichter den entscheidenden Moment noch mal am Spielfeldrand in Zeitlupe anschauen – und sich umentscheiden. „Zunächst muss man bei jeder Entscheidung zeigen, dass man sich sicher ist“, sagt der Schiedsrichter Bastian Dankert. „Wenn die Entscheidung dann wirklich ganz falsch ist, hat man ja noch einen Kollegen, der sich aus Köln meldet und sagt: ,Bastian, schau’s dir lieber noch mal an.‘“(dpa)