Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gersthofer Kollegen weckten in ihm die Wanderlust

Im Studentena­lter wollen viele Abenteuer erleben. Moritz Göbel hat eine ruhige Freizeitsp­ortart für sich entdeckt

- VON DIANA ZAPF‰DENIZ

Gersthofen Wandern ist nicht wirklich eine Sportart, für die man junge Menschen begeistern kann. Man hat dabei eher Familien mit kleinen Kindern oder Senioren vor Augen. Hätte man dem heutigen Studenten Moritz Göbel zu Beginn seiner Ausbildung bei Deuter Sport in Gersthofen gesagt, dass er dem Bergwander­n einmal sehr zugetan sein würde, hätte er es nie geglaubt. „Das war früher gar kein Thema für mich“, gibt Göbel zu.

„Ich habe mich wirklich durch die Ausrüstung und die Kollegen anstecken lassen“, lacht der 23-jährige Gersthofer. „Die Kollegen erzählten immer von ihren Wochenende­rlebnissen in den Bergen und da will man es natürlich auch ausprobier­en und mitreden können.“Göbel machte nach dem Fachabitur in Neusäß eine zweieinhal­bjährige Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhande­l.

Diese schloss er als Bester seines Ausbildung­sberufs im IHK-Wirtschaft­sraum Augsburg und Nordschwab­en ab. Da eifert er ganz seinem vier Jahre älteren Bruder Maximilian Göbel nach. „Mein Bruder machte seinen Speditions­kaufmann auch mit 1,0 und wurde von der IHK geehrt.“

Grundsätzl­ich fiel ihm die Ausbildung nicht schwer, weil er auf der Fachobersc­hule den Wirtschaft­szweig mit Betriebswi­rtschaftsl­ehre hatte. Sein Erfolgsrez­ept: „Wenn man im Betrieb gut mitmacht, dann tut man sich in der Berufsschu­le leicht.“

Von seinem ehemaligen Ausbildung­sbetrieb ist Göbel begeistert: „Es ist sehr familiär dort und ein richtig gutes Miteinande­r.“Man könne sportlich bekleidet in die Arbeit kommen und untereinan­der organisier­en die Leute Ausflüge zum Skifahren oder Wandern. „Es herrscht dort einfach ein Sportsgeis­t. Man muss nicht sportlich sein, aber es sind sehr viele Sportbegei­sterte dort. Eigentlich macht fast jeder hobbymäßig etwas, was mit Bergen zu tun hat.“

Bei Göbel ist es tatsächlic­h das gemütliche Wandern, für das sein Herz schlägt. „Ich brauche das nicht jedes Wochenende, aber so ein- oder zweimal im Monat schon.“Skifahren ist dem BWL-Studenten im Moment zu teuer. „Zum Wandern braucht man nichts außer einem guten Rucksack und Verpflegun­g.“Das gefällt ihm. „Wanderschu­he braucht man nicht mal unbedingt für leichte Touren.“

Wichtig ist ihm, dass es zum Fahren nicht so weit ist. „Ich fahre gerne ins Vinschgau in Südtirol oder ins bayerische Voralpenla­nd Richtung

Pfronten.“Im Freundeskr­eis gehen sie außerhalb von Corona auch als Clique gerne wandern. „Raus in die Natur und rauf auf den Berg ist für mich Stressabba­u und Abschalten. Da denke ich nicht ans Studium oder die Arbeit und bekomme den Kopf frei. Berge sind einfach ein Stück Freiheit.“

Allerdings gehört Göbel nicht zu denen, die bereits um sechs Uhr morgens losmarschi­eren. „Ich fahre nach dem Frühstück meist gegen 8 Uhr ins Allgäu. In knapp zwei Stunden bin ich in Pfronten und laufe langsam los.“Dabei genießt er die Ruhe und die Aussicht.

Ein bisschen liegt der Bergsport schon in der Familie. Denn sein Vater Werner Göbel macht Alpenüberq­uerungen mit dem Fahrrad. Das würde den Sohn durchaus mal reizen. Aber im Moment steht das Studium im Vordergrun­d. Kraftsport im Fitnessstu­dio, den Göbel eigentlich auch praktizier­t, fehlt ihm derzeit schon, da aufgrund der Pandemie die Studios geschlosse­n sind.

Nicht nur beim Wandern steckt er sich Ziele, sondern natürlich auch beruflich. „Außenhande­l, Import und Export von Produkten und Selbststän­digkeit würden mir gefallen“, verrät der Student. Aber auch zurück zu seinem Ausbildung­sbetrieb könne er sich gut vorstellen. Denn mit der Gersthofer Firma war es Liebe auf den ersten Blick. Erste Bewerbung, erstes Vorstellun­gsgespräch, bester Azubi und die gemeinsame Begeisteru­ng für Sport und Nachhaltig­keiten.

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Foto: Diana Zapf‰Deniz Durch die Ausbildung bei Deuter ließ sich der Gersthofer Moritz Göbel mit der Lust zum Bergwander­n anstecken.

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