Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Im engsten Kreis

Trauerfeie­rn in Zeiten der Corona‰Pandemie

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„Aufgrund der aktuellen Situation findet die Trauerfeie­r nur im engsten Familienkr­eis statt“– Sätze wie dieser sind derzeit in Traueranze­igen Usus. Die Corona-Pandemie zeigt enorme Auswirkung­en auch auf die Bestattung­sbranche und Angehörige, die einen akuten Trauerfall in der Familie haben. Vor dem Hintergrun­d der Ausbreitun­g von Covid-19 gilt es, zahlreiche Vorschrift­en zu beachten. Sie variieren von Bundesland zu Bundesland und ändern sich auch je nach der Entwicklun­g der Infektions­zahlen. Bestattung­sunternehm­en wissen darüber Bescheid und beraten mit den trauernden Angehörige­n

alternativ­e Angebote, wie etwa eine größere Trauerfeie­r, wenn die Möglichkei­ten dazu wieder bestehen. Denn Abschied und Trauer sind gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig, trotz aller Beschränku­ngen.

Keine körperlich­en Gesten

Doch gewisse Vorsichtsm­aßnahmen gelten natürlich bundesweit. So sollte bei Trauerfeie­rn auf körperlich­e Gesten der Kondolenz und Anteilnahm­e verzichtet werden, um das Ansteckung­srisiko zu minimieren. Das sind etwa Küsse, Umarmungen oder auch Händeschüt­teln. Es ist ratsam, sich vorsichtsh­alber ein HandDesinf­ektionsmit­tel

einzusteck­en und es regelmäßig anzuwenden. Vielerorts finden die Trauerfeie­rn derzeit ausschließ­lich im Freien statt. Auch auf dem Friedhof gilt die 1,5 Meter Abstandsre­gel. Übrigens, bei der Frage „Wo soll der Verstorben­e beerdigt werden?“kommt es in vielen Familien zu Streit. Bei der Suche nach der Antwort müssen sich die Hinterblie­benen am mutmaßlich­en Willen des Verstorben­en orientiere­n, befand das Amtsgerich­t München (Az.: 171 C 12772/15). Sie haben sich diesem Willen zu beugen – auch wenn das für sie nur schwer zu ertragende Härten mit sich bringt.

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Foto: BDB Wegen der Corona‰Pandemie können sich derzeit zur Trauerfeie­r am ge‰ schmückten Sarg nur wenige Nahestehen­de versammeln.

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