Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit Kochlöffel in der Küche trommeln
Sabine Schuster, Turn-Abteilungsleiterin des VfL Westendorf, zeigt, wie man Koordination und Kreislauf anregt. Sie vermisst den Kontakt zu ihren Seniorinnen
Westendorf Der Lockdown geht in die Verlängerung – und wir gehen mit. Seit Anfang November hat die Corona-Pandemie den Sportbetrieb lahmgelegt. Die Übungsstätten der Sportvereine sind verwaist, die Fitnessstudios geschlossen. Mindestens noch bis 31. Januar. Damit Sie, liebe
Leserinnen und
Leser, auch weiterhin möglichst sportlich „Locker durch den Lockdown“kommen, wollen wir Sie auch in den nächsten Tagen mit Anregungen und Inspirationen versorgen. Dazu werden Ihnen bekannte Sportler, die Trainerinnen und Trainer der Spitzenmannschaften im Augsburger Land, aber auch Personal-Coaches und Ernährungsberater nützliche Tipps geben.
Bei Familie Schuster in Westendorf geht es sportlich zu. Im Türrahmen sind ein Reck und ein Schlingentrainer installiert, im Keller hängt eine Dartscheibe und es gibt sogar einen eigenen Fußballraum. „Ruhig sitzen ist für meine Jungs nichts“, sagt Sabine Schuster über ihre beiden Buben (8 und 12 Jahre). Aber auch sie selbst ist sportlich überaus aktiv. Als Turn-Abteilungsleiterin des VfL Westendorf leitet die 44-Jährige, die als pharmazeutisch-technische Assistentin in einer Meitinger Apotheke arbeitet, gleich drei verschiedene Gruppen.
Jeden Dienstag um 9 Uhr trifft sie sich mit den Senioren im Pfarrheim. Am Freitag startet sie mit dem Walking-Treff vom Dorfplatz aus zu verschiedenen Touren und am Sonntag um 18.30 Uhr findet in der Schulturnhalle die Aerobic- und Fitnessstunde statt. „Für junge bis mitteljunge Frauen von 35 bis 60“, lacht Schuster.
Während sie mit diesen weiterhin online unter www.vflwestendorf.de/zoom am Start ist, bedauert Sabine Schuster sehr, dass der soziale Kontakt mit ihren Seniorinnen durch die Corona-Maßnahmen fast völlig abgebrochen ist. „Diese Altersgruppe hat kein WhatsApp.“Zu Weihnachten hat sie deshalb jeder Teilnehmerin einen selbst gebastelten Engel vorbeigebracht und dabei ein bisschen geratscht. „Eine ganz tolle Truppe, die sich durch großen Zusammenhalt auszeichnet und denen es auch um die Gaudi geht“, sagt Schuster über die circa 20 Frauen zwischen Ende 60 bis über 80 Jahren. „Männer in diesem Alter genieren sich ein bisschen“, begründet sie die reine Damenrunde.
Aus dem Seniorenturnen stammt auch die Drums-alive-Übung, die gleichzeitig die Koordination verbessert und den Kreislauf anregt. Man benötigt dazu drei Stühle, die man nebeneinander vor sich aufstellt, und zwei Kochlöffel. Dabei nimmt man zunächst die Kochlöffel hochkant in die Hand und bewegt sie mit den Fingern auf und ab. Die schwierigere Version: Die eine Hand fährt den Kochlöffel nach oben, die andere nach unten. Nun nimmt man die beiden Kochlöffel mit Zeigefinger, Daumen und Mittelfinger und beginnt, auf den mittleren Stuhl zu trommeln. Abwechselnd links und rechts. Dabei leicht in den Knien mitwippen.
Es gibt verschiedene Kombinationen, nach denen die Kochlöffel jeweils über dem Kopf zusammengeschlagen werden. Zwischendurch abwechselnd jeweils einen Arm nach oben strecken. Auch die Beine kommen ins Spiel und werden im Wechsel nach hinten ausgestreckt. Mit einem Ausfallschritt zur Seite werden die Trommelschläge auf den beiden seitlichen Stühlen begleitet. Erst viermal nach rechts, dann viermal nach links. Zum Abschluss zweimal nach links und zweimal nach rechts. „So kann man beim Trommeln ins Schwitzen kommen“, lacht Sabine Schuster. „Noch besser geht das mit passender Musik. Am liebsten brasilianisch.“
„Die Altersgruppe der Senioren hat kein WhatsApp. Deshalb geht der Kontakt verloren.“
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Die Videos zu dieser und den bisherigen Folgen finden Sie bei uns online unter www.augsburgerallgemeine.de/augsbur gerland/