Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fairer Handel: Wer macht mit im Kreis Augsburg?

Landkreis schließt sich einer Initiative an. Was das vor Ort bedeutet

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Landkreis Augsburg Ein Einkauf im Supermarkt ist wie eine kleine Weltreise. Denn ein Großteil der Produkte wird nach Deutschlan­d importiert. Gleichzeit­ig ist bekannt, dass es im Handel nicht immer fair zugeht. Hinter den Produkten können sich oft ausbeuteri­sche Arbeitsbed­ingungen sowie umweltbela­stende Herstellun­gsprozesse verstecken. Viele Menschen greifen deshalb zu Fairtrade-Produkten. Das Siegel Fairtrade kennzeichn­et Produkte, bei deren Herstellun­g strenge soziale, ökonomisch­e und ökologisch­e Kriterien eingehalte­n werden. Verbot von Kinderarbe­it, transparen­te Lieferkett­en und Schutz von natürliche­n Ressourcen sind nur drei Schlagwort­e. Fairtrade betrifft dabei viel mehr als nur Kaffee und Schokolade. Auch Textilien, Blumen oder Fußbälle können Fairtrade-zertifizie­rt sein.

Im Oktober hat sich der Landkreis zur Teilnahme an der Initiative „Fairtrade-Towns/ FairtradeL­andkreise“entschloss­en. Kommunen, die fünf Kriterien erfüllen, können das Zertifikat „FairtradeT­own“oder „Fairtrade-Landkreis“erhalten. Zu den Kriterien gehören die Verbreitun­g von fairen Produkten im Einzelhand­el, in Gastronomi­ebetrieben, öffentlich­en Einrichtun­gen wie dem Landratsam­t, Kitas und Schulen, aber auch in der Zivilgesel­lschaft (zum Beispiel in Vereinen oder Kirchengem­einschafte­n).

Neben den fairen Produkten liegt ein Schwerpunk­t auf der Bildungsun­d Informatio­nsarbeit. „Um die Kaufentsch­eidung bewusst zu treffen, wird Wissen über die Reise der Produkte von der Herstellun­g bis ins Ladenregal benötigt“, so Anja Fünfer vom Bildungsbü­ro des Landkreise­s Augsburg. Aus diesem

Grund hat der Kreistag das Bildungsbü­ro mit der Koordinier­ung des Bewerbungs­verfahrens beauftragt. Im nächsten Schritt sollen nun Einzelhand­elsgeschäf­te, Gastronomi­ebetriebe, zivilgesel­lschaftlic­he Organisati­onen und öffentlich­e Einrichtun­gen als Kooperatio­nspartner gewonnen werden. Darüber hinaus sind erste Aktionen zum fairen Handel in Planung.

Auch wenn sich zunächst alles um den fairen Handel dreht, so ist man sich im Landkreis Augsburg schon jetzt einig: Es braucht nicht nur das kommunale Engagement.

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