Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Irgendwann muss man aufhören“
Viel Anerkennung für den Schritt des Bundestrainers. Klopp will nicht Nachfolger werden
Frankfurt Stimmen zum angekündigten Rücktritt von Joachim Löw als Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach der Europameisterschaft.
● Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hat sich vom Rücktritt überrascht gezeigt und den Bundestrainer als prägenden Akteur hierzulande gelobt. „Das ist eine traurige Nachricht, aber noch ist er im Amt. Er hat einen großen Impact auf den deutschen Fußball, hat eine Epoche geprägt mit Titeln und einer Entwicklung“, sagte der RB-Coach. Nagelsmann attestierte Löw, in
„wichtigen Momenten richtige Entscheidungen getroffen“zu haben, „die nicht einfach waren“. Im Hinblick auf das im Sommer geplante EM-Turnier sagte der Leipziger Coach: „Das wird hoffentlich ein glorreicher Abschluss.“
● Bielefelds Coach Frank Kramer hat die Arbeit von Bundestrainer Joachim Löw gewürdigt. „Der Jogi ist ein absoluter Fußball-Experte“, sagte der frühere DFB-Jugendtrainer. „Das ist jemand, der einen überragenden Job gemacht hat. Alles andere verbietet sich. Ich habe das erleben dürfen.“Die frühere Zusammenarbeit mit Löw bewertete Kramer als „hervorragend“. In der jüngsten Zeit habe es bei der Nationalmannschaft einen großen Umbruch gegeben. „Man sollte so fair sein, diese Arbeit über
so viele Jahre auf diesem Topniveau anzuerkennen“, sagte Kramer, der zwischen 2016 und 2019 beim DFB die U18, U19 und U20 betreut hatte.
● Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat die Verdienste Joachim Löws hervorgehoben. „Löw hat in seiner Zeit als Bundestrainer Großartiges für den deutschen Fußball geleistet“.
● FC-Bayern-Chef Karl-Heinz
Rummenigge hat Joachim Löw als zentralen Akteur der jüngeren deutschen Fußball-Vergangenheit gelobt. „Joachim Löw hat eine enorm erfolgreiche Ära des deutschen Fußballs geprägt, mit dem Gewinn der WM 2014 in Brasilien als Höhepunkt. Der DFB ist ihm zu großem Dank verpflichtet.“
● Baden-Württembergs Ministerpräsident
Winfried Kretschmann hat gelassen auf den Rückzug von Joachim Löw reagiert. „Irgendwann muss man aufhören. So ist das im Leben“, sagte der 72 Jahre alte Grünen-Politiker. Der Nationaltrainer habe sich aber „sehr große Verdienste“um den deutschen Fußball erworben – auch wenn man sich manchmal mehr erhofft hätte.
● FC Liverpools Trainer Jürgen
Klopp: Ich bin genauso überrascht wie alle auch, dass Jogi das gesagt hat. Aber jetzt hat man genügend Zeit, sich um einen Nachfolger zu kümmern. Joachim Löw hat über so viele Jahre einen unglaublichen Job gemacht.“... auf die Frage, ob er als Nachfolger zur Verfügung steht: „Nein, ich werde im oder nach diesem Sommer nicht als möglicher Bundestrainer zur Verfügung stehen. Ich habe ja einen Job, einen Dreijahresvertrag in Liverpool. Man unterschreibt Verträge und versucht, sich daran zu halten. Das ist eine einfache Situation. Im Leben geht es immer um Timing. Wenn es nicht passt, muss man sich nicht aufregen, sondern muss mit den Dingen umgehen.“
● Lothar Matthäus (RekordNationalspieler): „Das ist ein toller Schachzug von Jogi. Er nimmt den Druck von der Mannschaft. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt. Ralf Rangnick sehe ich als den großen Favoriten.“» Seite 1 + 3