Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Neue führt den AEV zum Sieg

Panther beenden ihre Pleitenser­ie in Nürnberg. McClure schießt zwei Tore in seiner DEL-Premiere für Augsburg

- VON MILAN SAKO

Nürnberg Die Negativser­ie der Augsburger Panther ist beendet und daran hatte der Neuzugang maßgeblich­en Anteil. Einen 0:2-Rückstand in Nürnberg glich Brad McClure mit zwei Treffern praktisch im Alleingang aus. In der Verlängeru­ng traf Adam Payerl zum 3:2 (0:2, 2:0, 0:0, 1:0) gegen die Franken. Dass Eishockey-Profis keine lange Eingewöhnu­ngszeit benötigen, zeigte McClure in seiner Premiere. Zwei Trainingse­inheiten mit den neuen Nebenmänne­rn müssen genügen, um nach der Ankunft aus Nordamerik­a und Quarantäne seiner Eisarbeit nachgehen zu können. Der ehemalige Collegespi­eler, der von der Florida Everblades aus der East Coast Hockey League (ECHL) gekommen war, durfte an der Seite von AEV-Spielmache­r Drew LeBlanc stürmen. In der 16. Minute hatte der 27-jährige Kanadier seine erste dicke Chance, scheiterte jedoch an Nürnbergs Torwart Niklas Treutle. Es sollte die Ankündigun­g eines starken Auftritts sein.

Außer dem Neuling enttäuscht­en die Gäste jedoch anfangs auf der ganzen Eisfläche. Vorne zu ungenau, hinten meist einen Schritt zu spät – so sah der erste Abschnitt aus Augsburger Sicht aus. Die 2:0-Führung der Franken durch zwei Überzahltr­effer von Daniel Schmölz und Luke Adam war verdient.

Gedanklich wirkte das Team noch im Bus, doch Trainer Tuomie holte die Augsburger heraus aus der Pomadigkei­t und zurück aufs Nürnberger Eis. Vorneweg stürmte der Neue. Nach einem Schuss von Verteidige­r Henry Haase fälschte McClure die Scheibe unhaltbar für Treutle zum 2:1 (26.) ab.

Dass McClure nach lediglich zwei Übungseinh­eiten auf Anhieb gleich noch den Sprung in eine der beiden Überzahlfo­rmationen schaffte, spricht für die Not von Tuomie, das richtige Personal zu finden. Und gegen das bisherige Panther-Powerplay. Es ist das schwächste aller 14 DEL-Klubs. Doch McClure traf auch hier auf Anhieb und glich in der 36. Minute nach feinem Zuspiel von David Stieler zum 2:2 aus. Das nennt man einen Einstand nach Maß – für den neuen Klub, in der DEL, im ersten Einsatz in Europa. Der Weg zum Erfolg hörte sich so leicht an. „Ich habe versucht, es einfach zu halten, und die Jungs helfen mir dabei“, sagte der ehemalige Mitspieler von Trainersoh­n Parker Tuomie (jetzt Eisbären Berlin) im Blitzinter­view auf Magentaspo­rt. Die Gäste, bei denen Thomas Holzmann erstmals nach zweimonati­ger Verletzung­spause wieder stürmte, waren wieder zurück im Match. In den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit waren die Panther dem Siegtreffe­r näher und erspielten sich eine Chance nach der anderen. Es blieb beim 2:2. Adam Payerl ließ die Panther in der 64. Minute über den Siegtreffe­r und das Ende der Durststrec­ke nach zuvor vier Pleiten jubeln.

Bereits am Donnerstag kommt das Team Schwenning­en ins CurtFrenze­l-Stadion. Viel Zeit für McClure mit seinen Kollegen die Laufwege weiter einzuüben bleibt also nicht. Braucht der Bursche aber auch nicht, wie er jetzt gezeigt hat. Augsburg Keller – Bergman, Valentine; Sezemsky, Rogl; Haase, Tölzer; Viveiros – Hafenricht­er, Clarke, Payerl; Sternheime­r, LeBlanc. McClure; Abbott, Stieler, Trevely‰ an; Holzmann, Eisenmenge­r, Miller

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Foto: Thorsten Schönberge­r Der kanadische Neuzugang Brad McClure (rechts) durfte mit seinen neuen Augsbur‰ ger Teamkolleg­en gleich eigene Treffer bejubeln.

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