Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fit bleiben mit asiatische­n Spezialitä­ten

Wer Yoko-geri und Mawashi-geri für Leckereien aus der chinesisch­en Küche hält, wird von Kampfsport­ler Daniel Miller eines Besseren belehrt

- VON OLIVER REISER

Neusäß Nein, Yoko-geri und Mawashi-geri sind keine asiatische­n Gerichte, die man momentan leider nur to go genießen kann. Bei diesen beiden Begriffen handelt es sich um Techniken, die in den asiatische­n Kampfkünst­en vorkommen. Daniel Miller hat den seitlichen Kick und das Roundhouse in eine Übung eingebaut, die man zu Hause ganz einfach mit einem Küchenstuh­l nachmachen kann.

Nun ja, ganz so einfach ist es dann nicht. Aber der Kampfsport-Abteilungs­leiter des TSV Steppach hat schließlic­h schon mit fünf, sechs Jahren erkannt, dass der Ballsport nicht Schwerpunk­t seiner Talentlage ist, und daraufhin mit dem Judo angefangen. Später kamen Karate, Jiu-Jitsu und Kali, eine phillippin­ische Kampfkunst-Variante mit Stöcken, Macheten und Messern, hinzu. Inzwischen hat der 26-Jährige, der gerade an seiner Doktorarbe­it in Jura schreibt, in neun verschiede­nen Systemen graduiert.

Sein jüngstes Projekt ist eine Kinder-Kampfsport­gruppe, die Nami Budo Kids, in der Kinder ab vier Jahren vom Vorschul- bis ins

Grundschul­alter spielerisc­h und mit allgemeine­n Bewegungss­pielen mit den Grundzügen vertraut gemacht werden. Losgehen kann es allerdings erst, wenn sich die CoronaKont­aktbeschrä­nkungen lockern. Das gilt auch für alle anderen Kontaktspo­rtler. „Viele Elemente werden mit einem Partner durchgefüh­rt. Deshalb ist es momentan nicht sinnvoll“, sagt Miller.

Um fit zu bleiben, trainieren er und seine Mitstreite­r derzeit zu Hause. Unter anderem mit dieser Übung aus dem Kampfsport­bereich, die den Yoko-geri und den Mawashi-geri beinhalten. Vorher sollte man sich ein bisschen aufwärmen. Dazu kniet man sich auf den Boden, nimmt die Arme hinter den Kopf und steht dann auf, um in die Hocke zu gehen. Dann sofort wieder zurück auf die Knie. „Wer das eine Minute durchhält, ist schon sehr gut dabei“, sagt Daniel Miller.

Aus dem Vierfüßler­stand werden nun abwechseln­d das linke und das rechte Bein seitlich hochgehobe­n, um die Muskeln zu dehnen. Nach zehn bis 15 Wiederholu­ngen zieht man das Knie des hochgehobe­nen Beines seitlich zu den Schultern hinauf. „Das ist die Übung für den Sidekick.“Den Roundhouse-Kick trainiert man, indem man das seitlich ausgestrec­kte Beim im Knie abwinkelt. „Das Ganze kann man auch im Stehen machen, sollte sich jedoch dazu an einem Stuhl, der vor einem steht, festhalten, wenn man nicht sicher im Gleichgewi­cht ist.“Wer jetzt gut aufgewärmt ist, kann die Kicks probieren. Dazu stellt man den Stuhl neben sich, geht wieder in den Vierfüßler­stand und führt die Tritte mit dem Fuß aus. Beim Sidekick wird der Stuhl seitlich weggeschob­en, beim Roundhouse-Kick wird der Stuhl von hinten getroffen und nach vorne geschoben. Jetzt weiß man, was ein Yoko-geri und ein Mawashi-geri ist.

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Daniel Miller, Abteilungs­leiter Kampfsport beim TSV Steppach, muss derzeit zuhause trainieren.
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Fotos: Oliver Reiser

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