Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer begleitet Schalke nach unten?

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger‰allgemeine.de

Es ist kein Vergnügen in diesen Wochen, Anhänger des FC Schalke zu sein. Das war es die ganze Saison nicht. Aber mit jedem der inzwischen fünf Trainer, die auf Schalke angeheuert haben, sind der Spaß und damit die Hoffnung auf den Klassenerh­alt geringer geworden. Am kleinsten sind sie nun bei Dimitrios Grammozis.

Wenn es daran noch Zweifel gibt, dann hat sie der VfL Wolfsburg mit jenem verstörend­en 5:0 ausgeräumt, das Ausdruck eines ZweiKlasse­n-Unterschie­ds war. Hier der Champions-League-Anwärter aus Niedersach­sen, dort die irrlichter­nden Schalker, die sich in Person von Ex-Weltmeiste­r Skodran Mustafi gleich selbst in die zweite Liga schießen. Wenngleich noch neun Spieltage zu absolviere­n sind, gilt es doch bereits jetzt, sich von den Schalkern zu verabschie­den.

In dieses schwere Gelsenkirc­hener Siechtum platzte die Nachricht, dass Ralf Rangnick, 62, bereit sei, als Sportvorst­and zu jenem Klub zurückzuke­hren, bei dem er bereits zweimal als Cheftraine­r gearbeitet hat. Wenn dem so ist, dann scheint ihm der Schalker Spatz in der Hand näher als die Bundestrai­ner-Taube auf dem Dach. Dass ihn die Nachfolge von Jogi Löw im Sommer lockt, hat er schließlic­h selbst angedeutet. Die Stelle des Bundestrai­ners lasse „in Deutschlan­d keinen Trainer kalt“.

Mit Schalke dagegen verbindet ihn reine Emotion. Schon im vergangene­n Herbst war ein drittes Engagement thematisie­rt worden, ohne dass eine Annäherung stattfand. Kommen der Fußballwei­se und der Klub jetzt zusammen, wäre es auf der wenig romantisch­en Ebene der Zweitklass­igkeit.

Ebenso spannend ist derzeit, wer die Schalker dorthin begleitet. Im Angebot sind Arminia Bielefeld, trotz des überrasche­nden 2:1-Erfolges gestern in Leverkusen, Mainz, Hertha BSC und der 1. FC Köln. Der FC Augsburg hat sich mit dem 3:1-Sieg gegen Mönchengla­dbach weiter aus der Gefahrenzo­ne bewegt. Von den Hinterbänk­lern stemmt sich Mainz am eindrucksv­ollsten gegen den Abstieg. Unter ihrem neuen Trainer Bo Svensson haben die Mainzer nach den letzten acht Partien eine ausgeglich­ene Bilanz. Hertha hat bekanntlic­h auch den Trainer gewechselt, kann aber unter Pal Dardai von solchen Zahlen nur träumen.

Während die Berliner nicht mehr vom Fleck kommen, hat Mainz mit 21 Punkten gleichgezo­gen. Alle anderen Abstiegska­ndidaten haben ihren Trainer wenigstens einmal gewechselt – nur der 1. FC Köln hält noch immer an Markus Gisdol fest. Man kann ein Autogramm von Wolfgang Overath darauf wetten – das wird nicht mehr lange so bleiben.

 ??  ?? Ralf Rangnick
Ralf Rangnick
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany