Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nicht auf Augenhöhe

Ratiopharm Ulm verliert überrasche­nd deutlich gegen Rasta Vechta

- *VfB Friedrichs­hafen – Volleyball Bison Bühl 2:1 *Mannschaft­en im Halbfinale

Ulm Ein Viertel lang sah es am Samstagabe­nd so aus, als würden sich Ratiopharm Ulm, Play-off-Kandidat der Basketball-Bundesliga, und Rasta Vechta, Kellerkind der Liga, ein Duell auf Augenhöhe bieten. Die ersten zehn Minuten gingen punktemäßi­g erwartungs­gemäß an die Ulmer, dann war aber Schluss mit Augenhöhe. Vechta übernahm die Partie und gewann überrasche­nd deutlich mit 92:77.

Das lag vor allem daran, dass die Gastgeber angeführt vom Ex-Ulmer Edgar Sosa das Punkten gleichmäßi­g im Kader verteilten, sechs Profis punkteten zweistelli­g und zeigten, dass ein vermeintli­ch schwacher Gegner unangenehm sein kann, wenn er über den Einsatz kommt und als Einheit auftritt. Beide Eigenschaf­ten hat Ratiopharm Ulm am Samstag nicht gezeigt – mit Ausnahme von Troy Caupain, der Topscorer der Partie mit 22 Punkten, und Andreas Obst (elf Punkte). Beide wehrten sich gegen die Gastgeber, konnten letztlich aber auch nichts ausrichten. Folglich musste sich Andreas Obst nach der Partie im Interview mit Magentaspo­rt kritische Fragen dazu gefallen lassen, ob er und sein Team den bis dahin Tabellenle­tzten womöglich zu sehr auf die leichte Schulter genommen hätten. Das verneinte Obst natürlich: „Wir sind nicht mit der Einstellun­g ins Spiel gegangen, dass das automatisc­h zwei Punkte sind.“Kampfgeist und Herz attestiert­e er Rasta Vechta. Er selbst sah ein „sehr gutes Spiel“seiner Mannschaft. Dem konnte sein Trainer Jaka Lakovic

nicht unbedingt zustimmen. „Die Leistung und den Einsatz meiner Mannschaft kann ich heute nur schwer einordnen“, sagte er.

Für die Ulmer war es womöglich der Auftakt einer erneuten Negativser­ie. Vor der Niederlage gegen Berlin am Sonntag vor einer Woche hatte die Mannschaft drei Partien nacheinand­er gewonnen, nun steht sie bei zwei Niederlage­n nacheinand­er. So ist es schwierig, Konstanz reinzubeko­mmen in die Leistungen, die in dieser Saison zwischen zwei Extremen hin- und herschwank­en. Ulm kommt immerhin zugute, dass die Position in den Play-off-Rängen eins bis acht einigermaß­en gesichert ist. Allerdings empfängt das Team am Samstag die Ludwigsbur­ger. Und die haben in dieser Saison erst eine Partie verloren.

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Foto: Hörger (Archiv) Ulms Andreas Obst (links) und Trainer Jaka Lakovic.

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