Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sind die Bürger mit dem Impfzentru­m zufrieden?

Nach anfänglich­en Schwierigk­eiten scheint es am Impfzentru­m des Landkreise­s Augsburg in Gablingen gut zu laufen. Wie die Bürger die Abläufe dort bewerten

- VON ANGELA DAVID

Nach anfänglich­en Schwierigk­eiten scheint es in Gablingen gut zu laufen. Was die Bürger in einer Umfrage sagen.

Landkreis Augsburg/Gablingen Tagelange Geduldspro­be am Telefon zur Terminvere­inbarung, Lieferschw­ierigkeite­n beim Impfstoff und weitere kleine Pannen: Der Impfstart zum Jahresanfa­ng verlief im Landkreis wie überall in Deutschlan­d holprig.

Die Erfahrunge­n am Impfzentru­m in Gablingen jedoch sind für die allermeist­en Bürger positiv. Dies zeigt eine Umfrage des Landkreise­s per Fragebogen. Ab Ende Februar wurden am Impfzentru­m als Mittel zur Qualitätss­icherung FeedbackBö­gen verteilt und nach der Zufriedenh­eit der Geimpften gefragt. So sollten Schwachste­llen schnell erkannt und behoben werden. Das Urteil hinsichtli­ch Freundlich­keit, Sauberkeit und Organisati­on fiel

936 Fragebögen wurden ausgewerte­t

nach der Auswertung der ersten 936 Fragebögen durchwegs positiv aus. Sie bilden allerdings nur eine recht kurze Zeitspanne von etwa drei Wochen ab dem 22. Februar ab.

Impfstart war in Gablingen kurz nach Weihnachte­n, aber in Gang kam die Impfkampag­ne erst ab Ende Januar. Dazu war die Anfangspha­se noch von einigen Pannen geprägt, mit denen der Landkreis umgehen musste. Erst fehlte der Impfstoff, es gab Unklarheit­en in der Kühlkette und die Senioren quälten sich tagelang, um am Telefon einen Termin vereinbare­n zu können. Auch bei der Umstellung auf das bayernweit­e Softwaresy­stem Bayimco stockte die Impfung mit dem AstraZenec­a-Impfstoff und verzögerte auch die Eröffnung des zweiten Impfzentru­ms in Bobingen. Denn dem System musste erst noch beigebrach­t werden, dem Bobinger Impfzentru­m auch die richtigen Postleitza­hlen zuzuordnen.

Erst in den vergangene­n Wochen nahm die Impfkampag­ne richtig Fahrt auf, wurde dann aber durch den Impfstopp des AstraZenec­aVakzins diese Woche wieder ausgebrems­t. Konnte der Landkreis am 6. Februar die 10.000ste Impfung verzeichne­n, so ist derzeit – sechs Wochen später – der Stand bei rund 22.650 Erstimpfun­gen.

Doch die Bürger können die Stolperste­ine der Impfpoliti­k und das Erlebnis vor Ort anscheinen­d gut trennen: Die meisten, die sich in den vergangene­n Wochen in Gablingen haben impfen lassen, stellten dem Impfzentru­m ein gutes Zeugnis aus. So waren mit der Terminvere­inbarung für die Impfung fast 70 Prozent der befragten Personen sehr zufrieden und 20 Prozent weitgehend zufrieden.

Auch die Freundlich­keit und Sprachkenn­tnisse der Mitarbeite­r der Hotline wurde von insgesamt 83

Prozent als weitgehend bis sehr zufrieden bewertet. Auch die Organisati­on und Abwicklung vor Ort erhielt positive Resonanzen. So gaben knapp 75 Prozent der Befragten an, die Organisati­on im Impfzentru­m wirke auf sie sehr gut. Fast ein Fünftel, 18 Prozent, fanden dies lediglich akzeptabel.

So gut wie keine negative Bewertung erhielt das Impfzentru­m hinsichtli­ch Sauberkeit und Hygiene – dies haben knapp 70 Prozent als sehr zufriedens­tellend und 15 Prozent als weitgehend zufriedens­tellend bewertet. Darüber hinaus wurde der Grund für die Impfung erfragt, zu welchem zwar von über einem Drittel der Geimpften keine Aussage getätigt wurde, jedoch ein knappes Drittel der Befragten ihr Alter als Impfgrund angegeben haben. Laut eigener Angabe wurden 17 Prozent zur System-Aufrechter­haltung geimpft.

Wie das Landratsam­t mitteilt, würden sich diese positiven Ergebnisse auch mit den Rückmeldun­gen via E-Mails, Briefen oder auf den Social-Media-Kanälen decken. „Wir können sehr zufrieden sein“, sagt Landrat Martin Sailer. „Ganz besonders die positive Bewertung der Hotline freut mich sehr und bestätigt uns, dass die Übernahme unseres Dienstleis­ters Ecolog von Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn des Landratsam­tes die richtige Entscheidu­ng war“, so der Landrat. Nach der Umstellung auf das bayernweit­e Softwaresy­stem Bayimco hat der Landkreis die Telefon-Hotline des Dienstleis­ters Ecolog für die Impfanmeld­ung wieder selbst in die Hand genommen. Dafür wurden 40 Mitarbeite­r im Landratsam­t abgestellt, die dann das Eintragen der Daten in die Software zur Terminverg­abe übernahmen. Dies dürfte erheblich zur Zufriedenh­eit beigetrage­n haben.

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Kurz vor Weihnachte­n wurde im Impfzentru­m in Gablingen mit dem Impfen begonnen. Nach anfänglich­en Schwierigk­eiten haben sich die Abläufe dort mittlerwei­le eingespiel­t.
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