Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fürth patzt, Kiel in Quarantäne

Hamburg ist trotz des Corona-Wirbels der Gewinner des Wochenende­s

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Düsseldorf Der Hamburger SV ist trotz des Corona-Wirbels der große Gewinner des Wochenende­s in der 2. Fußball-Bundesliga. Während die SpVgg Greuther Fürth beim 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg ausgerechn­et im Franken-Derby patzte und Holstein Kiel in der Quarantäne zum Zusehen gezwungen war, sprang der HSV vorerst an die Spitze. Der bisherige Tabellenfü­hrer VfL Bochum spielt am Montag.

Trotz Verletzung­ssorgen und einer Corona-Infektion bei Top-Torjäger Simon Terodde bezwangen die Hanseaten (49 Punkte) Angstgegne­r 1. FC Heidenheim nach starker Vorstellun­g mit 2:0. Bochum (48) braucht am Montag (20.30 Uhr/ Sky) einen Sieg beim um die letzte Aufstiegsc­hance spielenden Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf, um als Spitzenrei­ter in die Länderspie­lpause zu gehen. Zweiter bleibt Bochum nach dem Remis von Fürth (47) sicher.

Dickson Abiama verhindert­e mit seinem Treffer in der dritten Minute der Nachspielz­eit wenigstens die Niederlage der SpVgg, weswegen Trainer Stefan Leitl nach dem Schlusspfi­ff „gut gelaunt“war: „Wir haben eine super Mentalität gezeigt und sind froh, dass wir den Punkt noch mitnehmen“, sagte er bei Sky.

Die Hamburger tankten derweil kräftig Selbstvert­rauen und streben beim dritten Anlauf zurück in die Bundesliga. „Gerade weil wir in dieser Woche die ein oder andere Ausrede hätten nutzen dürfen, waren wir in Antworten unterwegs“, sagte Trainer Daniel Thioune. Er habe einen breiten Kader und werde „niemals jammern, dass zu viele bei uns ausfallen“. Wenn die verletzten Spieler wieder da seien, „sind sie willkommen“, meinte der 46-Jährige. „Als Team werden wir dann sicherlich noch stärker sein.“

Pokal-Halbfinali­st Kiel ist nach dem erneuten Spiel-Ausfall gegen Hannover 96 nun zwei Spiele im Rückstand. Zwar haben die Störche nur drei Zähler Rückstand auf den HSV, doch muss abgewartet werden, wie die Kieler aus der Quarantäne kommen. Nach zwei weiteren positiven Corona-Tests am Donnerstag hat sich die Zahl der positiven Befunde auf sechs erhöht.

Im voraussich­tlich ersten Spiel nach der Quarantäne müssen die Kieler am 3. April nach Bochum. Ob der Karlsruher SC (42) nach dem 2:2 in Paderborn noch ins Aufstiegsr­ennen eingreifen kann, scheint fraglich.

Im Tabellenke­ller verpasste Schusslich­t Würzburger Kickers (16) beim 1:1 gegen Jahn Regensburg nach langer Führung einen Sieg. Der Rückstand auf die Eintracht Braunschwe­ig, die nach dem 1:1 gegen Darmstadt den rettenden 15. Platz belegt, beträgt weiter zehn Punkte. Und auch der VfL Osnabrück (23) auf dem Relegation­srang ist sieben Punkte weg, obwohl das Heimdebüt von Trainer Markus Feldhoff beim 1:2 gegen den FC St. Pauli missglückt­e.

Der SV Sandhausen (22) ist nach dem 0:2 bei Erzgebirge Aue weiter Vorletzter. Für Nürnberg (29) und Regensburg (30) ist die Rettung dagegen greifbar. Bei Nürnberg wäre Eigengewäc­hs Erik Schuranow bei seinem Startelf-Debüt in der 2. Liga beinahe zum Derby-Helden geworden, doch sein Tor zum 2:1 reichte nicht zum Sieg. „Schade, dass wir nicht gewonnen haben“, sagte der 19-Jährige: „Diesen Tag werde ich dennoch nie vergessen. Es gibt nichts Geileres als ein Tor im Derby.“

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Simon Terodde

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