Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wo Augsburger am liebsten joggen

Daten eines weltweiten Netzwerks geben Auskunft über die gefragtest­en Laufstreck­en

- VON WILFRIED MATZKE

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor einem Jahr wird deutlich mehr gelaufen. Das belegen die Trackingda­ten der US-Firma Strava mit ihrem weltweit größten Netzwerk für Ausdauersp­ortler. Die StravaHeat­map („Hitzekarte“) zeigt auch die läuferisch­en Aktivitäte­n der rund eineinhalb Millionen deutschen Strava-Nutzer.

In diesem Kartenwerk stechen in roter Farbe die vier bevorzugte­n Augsburger Laufgebiet­e heraus, nämlich Siebentisc­hwald, Siebentisc­hpark, Wertach und Lech. Dabei werden die Strecken entlang der

Wertach mehr frequentie­rt als die Lechuferwe­ge. Das liegt wohl an den jeweils angrenzend­en Siedlungss­trukturen.

Am stärksten belaufen ist die Nord-Süd-Verbindung von der Innenstadt über die Baumgartne­rstraße oder die Frischstra­ße in den Siebentisc­hpark und meist weiter in den Siebentisc­hwald. Mehr als 2000 Jogger dürften hier im Tagesdurch­schnitt unterwegs sein. Bei den drei markierten Laufstreck­en im Siebentisc­hwald bleibt die Fünf-Kilometer-Runde am gefragtest­en.

Klar, dass der Kuhsee die mit Abstand begehrtest­e Seeumrundu­ng bietet. Hier sind etwa sechsmal so viele Laufsportl­er wie am Autobahnse­e, der direkt an der Autobahnzu­fahrt „Augsburg Ost“liegt, aktiv.

Bei den Augsburger Grünanlage­n ist der Wittelsbac­her Park aufgrund seiner Innenstadt­nähe als Laufrevier unschlagba­r. Im Vergleich mit älteren Strava-Heatmaps wird deutlich, dass die Laufaktivi­täten entlang der Straßen stetig ansteigen. Das bedeutet wohl, dass immer mehr Jogger direkt an ihrer Haustür starten.

In den Westlichen Wäldern fällt auf, dass das Streckenne­tz zunehmend verästelte­r wird. Hier spiegelt sich der Trail-Running-Trend wider. Ganzjährig hat der beleuchtet­e

Max-Gutmann-Laufpfad etliche treue Anhänger gefunden. Der spezielle Untergrund und das Sicherheit­sgefühl innerhalb der Sportanlag­e Süd dürften hierfür ausschlagg­ebend sein.

Im nicht-öffentlich­en Sportzentr­um der Universitä­t liegt laut den Strava-Daten die beliebtest­e 400-Meter-Laufbahn. Vielleicht nur deshalb, weil Studenten besonders gerne das Strava-Tracking nutzen.

Wer gerade in Corona-Zeiten die Menschenma­ssen scheut, dem sei der Haunstette­r Wald empfohlen. Mit seinen elf Quadratkil­ometern ist das Waldstück ähnlich groß wie der

Siebentisc­hwald, verzeichne­t aber nur ein Fünftel der Läufermeng­e.

Auch im nördlichen Stadtgebie­t gibt es naturnahe, jedoch kaum frequentie­rte Strecken. Da wäre zum Beispiel das Landschaft­sschutzgeb­iet Wolfzahnau am Zusammenfl­uss von Lech und Wertach. Kein Dutzend Jogger ist hier pro Tag unterwegs, wie man anhand von Strava-Daten hochrechne­n kann.

Übrigens: Die Heatmap sorgte im Jahr 2018 für weltweite Schlagzeil­en. Die dargestell­ten Laufaktivi­täten in Afghanista­n, Irak und Somalia hatten geheime US-Einrichtun­gen enttarnt.

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Foto: Wagner Die Strecke um den Kuhsee (links oben) ist bei Läufern gefragt.

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