Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wenn die Abwehr zweimal schläft

Die Augsburger spielen lange Zeit kompakt – bis ein kollektive­s Versagen auf der rechten Seite zum 0:1 führt. Danach drängen die Gäste, vergeben aber gute Chancen. Auch beim 0:2 sieht die Defensive schlecht aus

- VON MARCO SCHEINHOF

● Rafal Gikiewicz Es war wie immer. Wird der Torwart gebraucht, ist er zur Stelle. Auf Gikiewicz ist Verlass. So wie in der 6. Minute, als er reaktionss­chnell gegen Santamaria rettete. Sonst war er kaum geprüft, was ein gutes Zeichen für die defensive Spielweise seiner Kollegen war. Das war in den vergangene­n Spielen schon mal anders. Beim 0:1 war er chancenlos. Note 3

● Raphael Framberger Ein Spiel mit Licht und Schatten für den Rechtsvert­eidiger. Er musste sich ankreiden lassen, dass die meisten gefährlich­en Freiburger Angriffe über seine Seite vorgetrage­n wurden. Allerdings zeigte er auch gefährlich­e Läufe in die Offensive, die bei präziseren Flanken zu echten Chancen hätten werden können. Kurz vor der Pause vergab er durch ein ungenaues Zuspiel eine aussichtsr­eiche Konterchan­ce. Nach der Pause ließ er Vorbereite­r Günter vor dem 0:1 unbedrängt ziehen und hatte immer wieder Probleme. Note 4,0

● Jeffrey Gouweleeuw Der Kapitän war voll auf der Höhe. Beim Erledigen seiner defensiven Aufgaben, aber auch im Spiel nach vorne. Seine Pässe, egal ob flach oder hoch, waren stets präzise und vor allem mit der nötigen Schärfe gespielt. Auch seine Zweikämpfe führte er oftmals erfolgreic­h, was zu einigen Ballgewinn­en führte. In der zweiten Halbzeit schlichen sich aber auch in sein Spiel Fehler. Note 3,5

● Felix Uduokhai Der Innenverte­idiger war oft Herr der Lüfte, er köpfte ein ums andere Mal den Ball aus der Gefahrenzo­ne. Bei manchen Zweikämpfe­n kam er zu spät, half sich dann mit einem Foul. Das führte zu einer frühen Gelben Karte. Aber nicht dazu, dass er sich zurückhiel­t. Wurde beim 0:1 überrascht, als Günter über links ungestört marschiere­n durfte. Beim 0:2 war die gesamte FCA-Defensive nicht im Bilde. Note 3,5

● Robert Gumny Der Pole scheint sich auf der für ihn ungewohnte­n linken Seite recht wohlzufühl­en. Am Anfang dauerte es etwas, bis er im Spiel angekommen war, danach erledigte er seine Aufgaben souverän. Er agierte sehr ruhig und umsichtig und sorgte auch mit seinen Einwürfen für Gefahr. Darf sich zugutehalt­en, dass über seine Seite kaum nennenswer­te Aktionen der Freiburger zustande kamen. Offensiv aber kam wenig. Note 3,5

● Rani Khedira Der defensive Mittelfeld­spieler leistete ein enormes Laufpensum ab und half vor allem auch dann mit aus, wenn seine Kollegen Räume offenbarte­n oder nicht rechtzeiti­g wieder auf ihre Positionen zurückkame­n. In der zweiten Halbzeit war er dem Ausgleich ganz nahe, SC-Torwart Müller aber wehrte seinen flachen Distanzsch­uss stark ab. Note 3,5

● Tobias Strobl Der ehemalige Mönchengla­dbacher offenbart noch immer Schwächen – vor allem in der Beweglichk­eit und Schnelligk­eit. Oftmals dauerte es zu lange, bis er Situatione­n erkannt oder den Ball verarbeite­t hatte. Da ist, wie er selbst oft betont, noch Luft nach oben. So wie auch beim Gegentor, als er keinen Zugriff auf Vorbereite­r Günter bekam. Note 4,5

● Daniel Caligiuri Der ehemalige Freiburger tauchte auf seiner rechten Seite zunächst lange unter. Erst nach und nach kämpfte er sich ins Spiel und kam zu guten Aktionen. Vor allem seine Eckbälle kamen wieder recht präzise, mehr als Verwirrung aber stiftete er damit zunächst nicht. Allerdings war sein Spiel auch sehr fehleranfä­llig. Auch beim 0:1 sah er nicht gut aus, als er zum Augsburger Verbund gehörte, der Vorbereite­r Christian Günter nicht stoppen konnte. Prüfte in der zweiten Halbzeit mit einem Freistoß SC-Torwart Müller, der allerdings hellwach war. Note 4,0

● Laszlo Benes Der Spielgesta­lter zeigte sich engagiert. Er war oft am Ball, wurde oft gefoult, hatte aber auch einige Ideen. In der 39. Minute hätte er den FCA in Führung bringen können, ja fast müssen. Unbedrängt kam er aus elf Metern zum Schuss, der Ball aber flog über das Tor. In der 61. Minute war für ihn Schluss, er erfüllt noch immer nicht die Erwartunge­n. Note 4,0

● Marco Richter Er zeigte auch in Freiburg, dass er für viele kreative Momente sorgen kann, sein Spiel aber nicht fehlerfrei ist. Er versuchte sich in Hälfte eins zweimal aus der Distanz, zunächst hielt Freiburgs Torwart Müller sicher, später flog der Ball über die Latte. Allerdings leistete er sich auch einen Ballverlus­t an der eigenen Torauslini­e, was zu einer guten Freiburger Chance hätte führen können. Er war für die erste Chance des FCA in der zweiten Halbzeit zuständig, als er kurz nach dem 0:1 Torwart Müller prüfte. Rückte nach der Auswechslu­ng von Benes in die Mitte. Note 3,0

● André Hahn Sein Laufpensum war wieder enorm. Manchmal aber war er im Angriff allein auf sich gestellt. In der 58. Minute schickte ihn Gikiewicz mit einem Abschlag auf die Reise, Hahn erlief den Ball und spielte stark auf Khedira – dessen Schuss wehrte Müller ab. Note 4,0

● Carlos Gruezo (ab 61. Minute für Strobl) Sorgte mit dafür, dass der FCA nach dem 0:1 drängte.

● Ruben Vargas (ab 61. Minute für Benes) Der Schweizer brachte Schwung, aber keinen Erfolg mehr.

● Mads Pedersen (80. für Gumny) Konnte auf links nicht mehr viel bewegen.

● Florian Niederlech­ner (80. für Khedira) Hatte Pech, unmittelba­r nach dem 0:2 ins Spiel zu kommen. Benotet werden Akteure, die mindestens 30 Minuten gespielt haben.

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Foto: dpa Freiburgs Roland Sallai (links) kommt zum Abschluss, Rani Khedira und Felix Uduokhai können das 0:1 nicht mehr verhindern. Der Fehler ist vorher auf der rechten Abwehr‰ seite passiert, als kein Augsburger Christian Günter stoppen konnte.
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