Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das einzig Positive: 50 weitere sind geimpft

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Zur Impfaktion in einer Augsburger Steu‰ erkanzlei und der Diskussion:

Ich habe größtes Mitleid mit den Kanzlei-Mitarbeite­rn, den gesetzesve­rpflichtet­en Juristen, die von der Gesellscha­ft gezwungen werden, sich selbst an Ordnung und Regeln zu halten, jederzeit moralisch integer und gesetzestr­eu zu handeln. Großes Mitleid, weil diese akademisch gebildeten Menschen unwissend in solch eine prekäre Situation getrieben worden sind und scheinbar keine Zeit hatten, sich zu informiere­n. Mitleid, weil die des Lesens und Interpreti­erens von unverständ­lichen Gesetzeste­xten Mächtigen, einfache Zeitungsar­tikel und Stimmungen der Bevölkerun­g nicht deuten können.

Eine Wiedergutm­achung in

Form von Sozialstun­den an Schulen, damit die noch nicht geimpften Lehrkräfte keine Gefahr für ihre Schüler darstellen, wäre hier angeraten und könnte eventuell zu einer Rehabilita­tion positiv beitragen. Tiefstes Mitleid habe ich für unseren Umweltrefe­renten, der – egal, was er macht und wo er agiert, Ärger bekommt. Hat er es nicht geschafft, die Bäume am Herrenbach zu erhalten, wie soll er dann für die sensible Aufgabe, Menschenle­ben zu schützen, gewappnet sein. Unfassbare­s Mitleid überkommt mich, weil grüne Wählerstim­men zuhauf verloren gehen werden und er diesen Verlust auf sich wird nehmen müssen.

Da mir keine Wiedergutm­achung einfällt, wäre mein Rat: Zurücktret­en. Das einzig Positive an der ganzen Misere: 50 weitere Personen sind geimpft.

Gabriele Fischer, Augsburg

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