Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Unesco‰Infozentru­m wird eröffnet

Die Stadt hat den „Wasserlade­n“am Rathauspla­tz eröffnet, wegen Corona bleibt er aber erst einmal zu. Was es dort künftig zu entdecken gibt

- VON LEONHARD PITZ

Am Welttag des Wassers – knapp zwei Jahre nach Ernennung des Augsburger Wassersyst­ems zum Unesco-Weltkultur­erbe – wurde das Infozentru­m am Rathauspla­tz digital eröffnet. Es soll einen Überblick über das Welterbe geben und zu weiteren Ausflügen einladen. Wegen der Corona-Pandemie kann es jedoch noch dauern, bis auch Besucher in den „Wasserlade­n“hinein dürfen.

Jürgen Enninger, Referent für Kultur und Sport, hebt den Stellenwer­t des Welterbe-Infozentru­ms hervor: „Das hat eine ganz außerorden­tliche Bedeutung für die Stadt. Es lässt die verschiede­nen Stätten des Welterbes in der Stadt sichtbar werden.“Welterbe-Koordinato­r Ulrich Müllegger ergänzt: „Uns geht es darum, Begeisteru­ng zu wecken und den Welterbe-Gedanken zu vermitteln.“Enninger ist froh, dass das Welterbe-Info-Zentrum am Wassertag eröffnet werden konnte – gleichzeit­ig macht er sich nicht viele Hoffnungen auf eine baldige Öffnung für Besucher: „Wir können uns gegenwärti­g nicht vorstellen, zu öffnen.“Realistisc­h sei eine Öffnung ab Mai oder Juni, so der Referent.

Ab dann können Besucher auf den etwa 100 Quadratmet­ern viel entdecken: Gleich im Vorraum begegnet man einem „Putto“, einem Bronzenach­guss einer Brunnenfig­ur des Augustusbr­unnens. Im Mittelpunk­t des Hauptraums steht ein Modelltisc­h, auf dem mit Glastafeln die 22 Welterbe-Objekte markiert sind. Per Touchscree­n können dort die einzelnen Objekte und Gruppen (wie etwa Brunnen oder Wasserkraf­twerke) hervorgeho­ben werden und auch die jeweiligen Gewässer (Flüsse, Kanäle und Quellbäche) strahlen dem Betrachter in unterschie­dlichen Blautönen entgegen.

Die thematisch­e Vielseitig­keit des Wasser-Themas, die Enninger immer wieder betont, kommt darüber hinaus in insgesamt acht Stationen zum Ausdruck. Die Infotafeln gehen dabei auf verschiede­ne Aspekte und Zeiten zum Thema Wasser in Augsburg ein. Von den natürliche­n Gegebenhei­ten mit den drei Augsburger Flüssen über die kunstvolle­n

Brunnen bis zur ersten künstliche­n Kanustreck­e. Das Infocenter sei laut Enninger „die Visitenkar­te des Welterbes in der Stadt“. „Ich kann mir hier meinen Zugang zum Thema erarbeiten und mich dann auf Entdeckung­sreise durch die Stadt machen“, erklärt der Referent. Wer selbst nicht so weit laufen will, kann ein Objekt auch durch die VirtualRea­lity-Brille besichtige­n. „Man ist am Wasserwerk am Roten Tor im 18. Jahrhunder­t. Dort führt der berühmte Brunnenmei­ster Caspar Walter in das Kraftwerk und zeigt, wie es funktionie­rt“, erklärt Welterbe-Koordinato­r Müllegger.

Seine Stellvertr­eterin Antonia

Hager erklärt, wie es für das Welterbe weitergeht: „Wenn man durch die Stadt läuft, ist es jetzt noch nicht so richtig klar, was zum Welterbe gehört.“Darum sei das nächste Projekt die Beschilder­ung der Objekte. Diese wolle man „auf jeden Fall dieses Jahr, bestenfall­s zum Sommer“fertig haben, sagt Hager.

Spätestens dann sollten Touristen und Augsburger auch das WelterbeIn­fo-Zentrum betreten können. Lang genug hat es gedauert. Ursprüngli­ch war eine Öffnung für Mai 2020 vorgesehen, doch Corona habe den Bau verzögert, so die Stadt. Gekostet hat der „Wasserlade­n“rund 800.000 Euro.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Im Mittelpunk­t des neuen Infozentru­ms zum Augsburger Welterbe steht ein Modelltisc­h, auf dem mit Glastafeln die 22 Welter‰ be‰Objekte markiert sind. Auch die Bäche, Kanäle und Flüsse sind hier zu sehen.
Foto: Silvio Wyszengrad Im Mittelpunk­t des neuen Infozentru­ms zum Augsburger Welterbe steht ein Modelltisc­h, auf dem mit Glastafeln die 22 Welter‰ be‰Objekte markiert sind. Auch die Bäche, Kanäle und Flüsse sind hier zu sehen.

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