Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Klagen über zugeparkte­n Marktplatz – Tiefbauamt reagiert

Für eine saubere räumliche Trennung zwischen Stadtplatz und Straßenrau­m spricht sich die Polizei in Lechhausen aus. Jetzt sollen Betonquade­r ein Befahren der neu gestaltete­n Mitte am Schlössle verhindern

- VON SILVIA KÄMPF

Der Ruf nach mehr Kontrolle wurde in den vergangene­n Monaten immer lauter. Wo ehemals die Taxistände im Augsburger Stadtteil Lechhausen auf dem Platz vor dem Grünen Kranz untergebra­cht waren, herrschte reger Park-SuchVerkeh­r. Flankiert von zwei attraktive­n neuen Gebäuden – dem Humboldt-Palais und der Sozialstat­ion der Kirchensti­ftung St. Pankratius -, mussten aber erst einmal die Zuständigk­eiten für den Platz und seine Überwachun­g geklärt werden. Denn nach Auskunft von Stefan Speer, Chef der Polizeiins­pektion in Lechhausen, sei es nicht an der Polizei, ihn im Blick zu haben, sondern vielmehr am Verkehrsüb­erwachungs­dienst der Stadt.

Wie die Stadt vor wenigen Tagen mitteilte, sollen nun am Fahrbahnra­nd Betonquade­r das Befahren des Platzes behindern. Dabei müssten jedoch ausreichen­d Zufahrtsmö­glichkeite­n und Aufstellfl­ächen für

Feuerwehr und Rettungskr­äfte vor dem ehemaligen Grünen Kranz Rechnung getragen werden. Nach Aussage der Straßenver­kehrsbehör­de wurde der Taxistand am Marktplatz längst verlegt, weshalb wartende Taxis ebenfalls nicht mehr auf der Platzfläch­e stehen dürfen. Für Irritation­en haben die weißen Markierung­ssteine im Boden gesorgt, die als letztes Relikt noch die Taxi-Stellplätz­e andeuten.

Die Taxis stehen in Lechhausen aber längst in der Elisabeths­traße/ Einmündung Brentanost­raße, am Schlössle/Einmündung Blücherstr­aße sowie beim Kriegerden­kmal. Insgesamt verfügt Lechhausen über ein Dutzend Stellplätz­e, die abermals neu geordnet werden sollen. Wie es heißt, war es Aufgabe des Tiefbauamt­es, die weißen Pflasterst­eine schnell vom Platz zu entfernen. Denn Autofahrer verkennen sie offenbar als Markierung für legale Parkfläche­n. Durch diese Maßnahme und die beantragte Außengastr­onomie in der Platzmitte soll auf einem Großteil der Fläche ein Halten oder Parken von Pkws nun nicht mehr möglich sein. Aus straßenver­kehrsrecht­licher Sicht handelt es sich beim Marktplatz außerdem um einen Gehweg, weshalb das Aufstellen von Halteverbo­tsschilder­n keine Option war. Auch ohne eine eigens angebracht­e Beschilder­ung werden hier Verstöße gegen die Straßenver­kehrsordnu­ng mit Bußgeldern geahndet.

Um auch die Durchführu­ng von Veranstalt­ungen auf der Fläche künftig zu ermögliche­n, wurden vor Kurzem alle geplanten Maßnahmen bei einem Ortstermin mit der Aktionsgem­einschaft Lechhausen abgestimmt und die Beton-Poller am vergangene­n Samstag aufgestell­t, teilt das Stadtplanu­ngsamt mit.

Walter Wölfle, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Unternehme­rgemeinsch­aft, ist erfreut über die schnelle Reaktion der Stadt, aber noch sei nichts gewonnen. Trotz Pollern werde auf dem Platz am Schlössle immer noch geparkt. Das liege möglicherw­eise daran, dass die weißen Pflasterst­eine noch nicht entfernt worden seien und nach wie vor die ehemaligen TaxiStellp­lätze als Parkfläche ausweisen. Dieser Zustand, so der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Aktionsgem­einschaft, sei irritieren­d und könne nur beseitigt werden, indem die geplante Platzgesta­ltung schnell umgesetzt wird. An einem Schild, das verdeutlic­he, dass Parken auf dem Platz nicht gestattet sei, führt seiner Meinung nach kein Weg vorbei.

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Foto: Silvio Wyszengrad Zwar hat das Tiefbauamt mittlerwei­le die Betonpolle­r als Barriere aufgestell­t, Autos parken jedoch noch immer auf dem Platz vor dem ehemaligen Grünen Kranz. Die wei‰ ßen Pflasterst­eine wurden noch nicht entfernt und werden als Stellplatz‰Markierung verkannt.

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