Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Im Westen soll eine dritte Feuerwache entstehen

Der Grund ist, dass die Einsatzkrä­fte bei einem Brand mitunter zu viel Zeit für den Weg brauchen

- VON STEFAN KROG

Augsburg wird neben der Hauptfeuer­wache in der Berliner Allee und der Feuerwache Süd im Hochfeld eine dritte Feuerwache im Westen bekommen. Der Stadtrat hat nun einstimmig für den Bau gestimmt. Ein Zeitplan für das Millionenp­rojekt, dessen Kosten unklar sind, steht noch nicht fest, man wolle aber in dieser Regierungs­periode mit dem Thema vorankomme­n, so Ordnungsre­ferent Frank Pintsch (CSU). Seit vergangene­m Herbst hat die Berufsfeue­rwehr tagsüber behelfswei­se ein Fahrzeug samt Mannschaft bei der Freiwillig­en Feuerwehr Kriegshabe­r in der Max-von-Laue-Straße stationier­t, um im Brandfall schnell vor Ort zu sein. „Eine Dauerlösun­g ist das aber nicht“, so Pintsch.

Hintergrun­d der Interims-Stationier­ung und des Baus einer neuen Wache ist, dass sich die Feuerwehr

im Westen der Stadt mit dem Einhalten der Zehn-Minuten-Frist zunehmend schwerer tut. Betroffen sind vor allem Kriegshabe­r, Oberhausen und Pfersee, die speziell tagsüber an Werktagen nicht zügig genug erreichbar sind. Mit der Zehn-Minuten-Frist soll sichergest­ellt werden, dass die Feuerwehr nach der Alarmierun­g so schnell vor Ort ist, dass sie bei einem Wohnungsbr­and eventuell eingeschlo­ssene Menschen retten kann. Unter anderem aufgrund des dichter werdenden Verkehrs wird es für die Feuerwehr immer schwierige­r, schnell genug in die Stadtteile westlich der Wertach zu gelangen (gilt nicht für Göggingen, Inningen und Bergheim, weil diese von der Südwache gut erreichbar sind). Dafür müssen die Einsatzkrä­fte einmal quer durch die Innenstadt fahren. Verschärft, so Pintsch, werde die Lage dadurch, dass Kriegshabe­r mit neuen Baugebiete­n wachse und auch der Medizincam­pus an der Uniklinik gut abgedeckt sein müsse. Geplant ist eine Rund-um-dieUhr-Einsatzber­eitschaft von zehn Kräften.

Mit der Einbindung von Freiwillig­en Feuerwehre­n, heißt es in einem Papier der Stadt, sei das Problem nicht lösbar. Weil die Einsatzkrä­fte tagsüber erst von der Arbeit in ihre Wache fahren müssen, bevor sie ausrücken, habe man auch bei dieser Lösung ein Zeitproble­m. Langfristi­g sei auch die Lösung mit der abgeordnet­en Mannschaft nicht sinnvoll, weil dadurch die Abläufe in der Hauptfeuer­wache durcheinan­der kommen und die Mannschaft­en dort nicht für Werkstatta­rbeiten oder Weiterbild­ung zur

Verfügung stehen. Neben den Investitio­nskosten werden für die künftige Westwache auch zusätzlich­e Fahrzeuge angeschaff­t und zusätzlich­e Feuerwehrl­eute eingestell­t werden müssen. Auch dafür muss der Bedarf noch ermittelt werden. Ob es eine Lösung gemeinsam mit der Freiwillig­en Feuerwehr Kriegshabe­r geben wird oder nicht, ist noch offen.

Zusätzlich­e Fahrzeuge und Feuerwehrl­eute

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Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild) Mit einer neuen Feuerwache im Westen will die Berufsfeue­rwehr die Zeit bis zum Ein‰ treffen an Brandorten in Kriegshabe­r, Oberhausen und Pfersee verkürzen. Auch die Uniklinik (im Bild) soll schneller erreichbar sein.

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