Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Im Westen soll eine dritte Feuerwache entstehen
Der Grund ist, dass die Einsatzkräfte bei einem Brand mitunter zu viel Zeit für den Weg brauchen
Augsburg wird neben der Hauptfeuerwache in der Berliner Allee und der Feuerwache Süd im Hochfeld eine dritte Feuerwache im Westen bekommen. Der Stadtrat hat nun einstimmig für den Bau gestimmt. Ein Zeitplan für das Millionenprojekt, dessen Kosten unklar sind, steht noch nicht fest, man wolle aber in dieser Regierungsperiode mit dem Thema vorankommen, so Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU). Seit vergangenem Herbst hat die Berufsfeuerwehr tagsüber behelfsweise ein Fahrzeug samt Mannschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Kriegshaber in der Max-von-Laue-Straße stationiert, um im Brandfall schnell vor Ort zu sein. „Eine Dauerlösung ist das aber nicht“, so Pintsch.
Hintergrund der Interims-Stationierung und des Baus einer neuen Wache ist, dass sich die Feuerwehr
im Westen der Stadt mit dem Einhalten der Zehn-Minuten-Frist zunehmend schwerer tut. Betroffen sind vor allem Kriegshaber, Oberhausen und Pfersee, die speziell tagsüber an Werktagen nicht zügig genug erreichbar sind. Mit der Zehn-Minuten-Frist soll sichergestellt werden, dass die Feuerwehr nach der Alarmierung so schnell vor Ort ist, dass sie bei einem Wohnungsbrand eventuell eingeschlossene Menschen retten kann. Unter anderem aufgrund des dichter werdenden Verkehrs wird es für die Feuerwehr immer schwieriger, schnell genug in die Stadtteile westlich der Wertach zu gelangen (gilt nicht für Göggingen, Inningen und Bergheim, weil diese von der Südwache gut erreichbar sind). Dafür müssen die Einsatzkräfte einmal quer durch die Innenstadt fahren. Verschärft, so Pintsch, werde die Lage dadurch, dass Kriegshaber mit neuen Baugebieten wachse und auch der Medizincampus an der Uniklinik gut abgedeckt sein müsse. Geplant ist eine Rund-um-dieUhr-Einsatzbereitschaft von zehn Kräften.
Mit der Einbindung von Freiwilligen Feuerwehren, heißt es in einem Papier der Stadt, sei das Problem nicht lösbar. Weil die Einsatzkräfte tagsüber erst von der Arbeit in ihre Wache fahren müssen, bevor sie ausrücken, habe man auch bei dieser Lösung ein Zeitproblem. Langfristig sei auch die Lösung mit der abgeordneten Mannschaft nicht sinnvoll, weil dadurch die Abläufe in der Hauptfeuerwache durcheinander kommen und die Mannschaften dort nicht für Werkstattarbeiten oder Weiterbildung zur
Verfügung stehen. Neben den Investitionskosten werden für die künftige Westwache auch zusätzliche Fahrzeuge angeschafft und zusätzliche Feuerwehrleute eingestellt werden müssen. Auch dafür muss der Bedarf noch ermittelt werden. Ob es eine Lösung gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Kriegshaber geben wird oder nicht, ist noch offen.
Zusätzliche Fahrzeuge und Feuerwehrleute