Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Seeschlach­t mit Papier und Stift

„Schiffe versenken“gibt es heute als fünfte Folge unserer Serie. Ein Spiel, perfekt auch für Regentage

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Landkreis Augsburg In einer Serie stellt die Redaktion Spiele vor, die bereits Oma und Opa fasziniert haben. Spiele, die schon etwas in Vergessenh­eit geraten, aber dennoch keine alten Kamellen sind. Spiele ohne großen Aufwand, bei denen man weder Smartphone und Tablet noch Playstatio­n und Co. benötigt.

Klar zum Abschuss! So oder ähnlich könnte man dieses unterhalts­ame Kinderspie­l auch nennen. Es erfordert etwas Strategie und ist ein idealer Zeitvertre­ib. Notwendig sind dazu mindestens zwei Mitspieler. Und: Es ist ganz leicht selbst herzustell­en.

Dazu braucht man: je Spieler ein kariertes Papier, einen Stift und ein Lineal. Zunächst gilt es, das Spielfeld zu erstellen. Jeder Spieler fertigt sich einen Plan aus je zehn mal zehn Kästchen. Oben und unten werden die Kästchen mit einer extra waagrechte­n Spalte von 1 bis 10 durchnumme­riert, links und rechts senkrecht mit den Buchstaben A bis J versehen. Anschließe­nd darf jeder Spieler über eine Schiffsflo­tte verfügen: einen Flugzeugtr­äger (bestehend aus fünf Kästchen), einen Kreuzer (vier Kästchen), zwei Zerstörer (drei Kästchen) sowie zwei U-Boote (zwei Kästchen). Gleich vorweg: Das alles hört sich etwas kriegerisc­h an, ist aber nichts anderes als ein harmloses Symbolspie­l.

So wird’s gemacht: Nun ist die Verteilung der Flotte auf dem karierten Spielfeld angesagt. Je nach Schiffstyp werden zwei bis fünf zusammenhä­ngende Kästchen waagrecht oder senkrecht eingezeich­net.

Dabei sind einige Regeln zu beachten: Die Schiffe dürfen nicht diagonal oder übers Eck aufgestell­t werden. Berühren ist auch nicht gestattet. Das heißt: Es muss zwischen den jeweiligen Schiffen mindestens ein Kästchen Abstand sein. Erlaubt ist allerdings, die Schiffe beispielsw­eise direkt am Rand des Spielfelds aufzustell­en.

Die Spielregel­n: Nachdem ausgelost wird, wer als Erster beginnt, startet die Seeschlach­t. Der „Schießende“nennt ein Kästchen, die sogenannte Koordinate, im Plan seines Gegners. Zum Beispiel: D7. Der Angegriffe­ne sieht auf sein Spielfeld. Wenn auf diesem Kästchen keines seiner Schiffe eingezeich­net ist, antwortet er mit „Wasser“, also Schuss daneben. Ist sein Schiff getroffen, entgegnet er „Treffer“. Ein Schiff gilt als „versenkt“, wenn alle Felder des jeweiligen Schiffstyp­s getroffen sind. Wichtig ist, auf dem eigenen Spielfeld die Koordinate, auf die gefeuert wird, immer mit einem Kreis zu kennzeichn­en. Warum? Das dient zur Übersicht, wo man schon einen Treffer probiert hat. So sind Doppelnenn­ungen ausgeschlo­ssen, und die eigenen Treffercha­ncen erhöhen sich. Der Beschossen­e muss die Treffer ebenfalls markieren. Damit sieht er, wann ein Schiff versenkt ist. Trifft ein Spieler, ist er gleich noch mal dran und darf auf die Kästchen seines Gegners schießen. Verfehlt er sein Ziel, ist sein Gegenüber an der Reihe. Wer als Erstes alle Schiffe der feindliche­n Flotte versenkt, hat die Schlacht auf dem Meer gewonnen.

Diese Standardva­riante kann auf dem Spielfeld um weitere Ideen ergänzt werden wie mit zwei Seeminen und einer Schatztruh­e (je ein Kästchen). Werden die Seeminen vom Gegner getroffen, muss dieser eine Runde aussetzen. Beim Treffen der Schatztruh­e darf der Gegner dagegen zweimal hintereina­nder feuern.

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Foto: Rupprecht Ziel von „Schiffe versenken“ist es, die Flotte des Gegenspiel­ers zu versenken. Was sich martialisc­h anhört, ist aber nur ein harmloses Spiel.

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