Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Grünes Licht für neue Wohnungen
Der Gemeinderat hat eine Lösung für den Bau am Horgauer Bahnhof gefunden. Besonders die Parkplatzsituation sorgt für Diskussion
Horgau Für die Errichtung zweier Mehrfamilienhäuser am Horgauer Bahnhof hatte der Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr das gemeindliche Einvernehmen für den Bauantrag erteilt. Das Landratsamt war mit den drei Vollgeschossen jedoch nicht einverstanden und sieht maximal zwei Vollgeschosse vor.
Der Bauherr plant nun zwei Baukörper, einen mit sechs und einen mit acht Wohnungen. Aus dieser Planung ergab sich jetzt eine Stellplatzproblematik, denn die Satzung wurde zum 1. Januar neu erlassen. Das bedeutet, für den geänderten Bebauungsplan müsste der Planer deutlich mehr Stellplätze vorsehen.
Bürgermeister Thomas Hafner stellte fest: Nach der alten Regelung hätte er 16 Parkplätze gebraucht, nach der neuen Satzung würde er jetzt 28 Parkplätze plus fünf Besucherparkplätze benötigen. Das findet der Bauwerber schon sehr „exda noch die alte Stellplatzsatzung gültig war, als er den Antrag gestellt hatte.
Am Horgauer Bahnhof sei die Parkplatzsituation besonders problematisch, betonte Hafner, weil es an der Straße kaum Parkmöglichkeiten
gebe. Der Bauausschuss hatte sich bereits auf einen Kompromiss geeinigt: unter 60 Quadratmeter einen Stellplatz, über 60 Quadratmeter zwei Stellplätze plus fünf Besucherparkplätze. Dem stimmte auch die Mehrheit im Gremium zu.
Für die geplante Wohnanlage mit 23 Wohnungen, 46 Stellplätzen sowie acht Besucherstellplätzen am Casino-Club haben die Bauwerber einen neuen Plan vorgelegt. Vorgestellt wurden drei Gebäude mit dreigeschossiger Bebauung anstelle des ursprünglich vorgestellten zweigeschossigen Baus mit Satteldach. Die Tiefgaragenzufahrt wurde so verbreitert, dass zwei Autos gleichzeitig ein- und ausfahren können. Da das Areal von einem Mischgebiet zu einem Wohngebiet werden soll und es ein Abstandsflächenproblem gibt, bräuchten die Bauwerber für das dritte Vollgeschoss eine Befreiung. Die Mehrheit allerdings stimmte gegen den neuen Plan.
Der ursprünglich aufgestellte Bebauungsplan mit zwei Vollgeschossen und einem Satteldach soll bestehen bleiben.
Schon seit Monaten werfen die Gemeinderäte einen höchst sorgenvollen Blick auf das Bahnprojekt Ulm-Augsburg. Deshalb informierte Bürgermeister Thomas Hafner in der jüngsten Sitzung über die Ergebnisse aus dem digitalen Dialogforum, zu dem sich ein Gremium der Deutschen Bahn erstmals getroffen hatte. „Es gibt nichts Neues“, sagte Hafner. Trotzdem wolle er dazu ein paar Anmerkungen matrem“, chen. Das Dialogforum ist ein Gremium aus Vertretern von Ämtern, Behörden und Gebietskörperschaften.
Ziel des Dialogforums ist, die Planung zu begleiten, Interessen zu bündeln, unterschiedliche Sichtweisen zu klären, Kriterien zu erarbeiten und die Öffentlichkeit frühzeitig in die Planung einzubeziehen. Ein Infomobil wird – sofern gewünscht – an bestimmten Tagen auch in Horgau haltmachen, um vor Ort die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten.
Für Günter Steer (Bündnis Umwelt) ist die Entscheidung der Deutschen Bahn längst gefallen. „Dazu bin ich schon lange genug im Geschäft. Ich weiß, wie solche Projekte laufen.“
Am 15. April werden Vertreter der Deutschen Bahn anlässlich der Gemeinderatssitzung das Projekt erläutern. Dann dürfen die Gemeinderäte ihre Fragen und Bedenken einbringen.
Plan für Wohnanlage mit 23 Wohnungen eingereicht