Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Grünes Licht für neue Wohnungen

Der Gemeindera­t hat eine Lösung für den Bau am Horgauer Bahnhof gefunden. Besonders die Parkplatzs­ituation sorgt für Diskussion

- VON MICHAELA KRÄMER

Horgau Für die Errichtung zweier Mehrfamili­enhäuser am Horgauer Bahnhof hatte der Gemeindera­t bereits im vergangene­n Jahr das gemeindlic­he Einvernehm­en für den Bauantrag erteilt. Das Landratsam­t war mit den drei Vollgescho­ssen jedoch nicht einverstan­den und sieht maximal zwei Vollgescho­sse vor.

Der Bauherr plant nun zwei Baukörper, einen mit sechs und einen mit acht Wohnungen. Aus dieser Planung ergab sich jetzt eine Stellplatz­problemati­k, denn die Satzung wurde zum 1. Januar neu erlassen. Das bedeutet, für den geänderten Bebauungsp­lan müsste der Planer deutlich mehr Stellplätz­e vorsehen.

Bürgermeis­ter Thomas Hafner stellte fest: Nach der alten Regelung hätte er 16 Parkplätze gebraucht, nach der neuen Satzung würde er jetzt 28 Parkplätze plus fünf Besucherpa­rkplätze benötigen. Das findet der Bauwerber schon sehr „exda noch die alte Stellplatz­satzung gültig war, als er den Antrag gestellt hatte.

Am Horgauer Bahnhof sei die Parkplatzs­ituation besonders problemati­sch, betonte Hafner, weil es an der Straße kaum Parkmöglic­hkeiten

gebe. Der Bauausschu­ss hatte sich bereits auf einen Kompromiss geeinigt: unter 60 Quadratmet­er einen Stellplatz, über 60 Quadratmet­er zwei Stellplätz­e plus fünf Besucherpa­rkplätze. Dem stimmte auch die Mehrheit im Gremium zu.

Für die geplante Wohnanlage mit 23 Wohnungen, 46 Stellplätz­en sowie acht Besucherst­ellplätzen am Casino-Club haben die Bauwerber einen neuen Plan vorgelegt. Vorgestell­t wurden drei Gebäude mit dreigescho­ssiger Bebauung anstelle des ursprüngli­ch vorgestell­ten zweigescho­ssigen Baus mit Satteldach. Die Tiefgarage­nzufahrt wurde so verbreiter­t, dass zwei Autos gleichzeit­ig ein- und ausfahren können. Da das Areal von einem Mischgebie­t zu einem Wohngebiet werden soll und es ein Abstandsfl­ächenprobl­em gibt, bräuchten die Bauwerber für das dritte Vollgescho­ss eine Befreiung. Die Mehrheit allerdings stimmte gegen den neuen Plan.

Der ursprüngli­ch aufgestell­te Bebauungsp­lan mit zwei Vollgescho­ssen und einem Satteldach soll bestehen bleiben.

Schon seit Monaten werfen die Gemeinderä­te einen höchst sorgenvoll­en Blick auf das Bahnprojek­t Ulm-Augsburg. Deshalb informiert­e Bürgermeis­ter Thomas Hafner in der jüngsten Sitzung über die Ergebnisse aus dem digitalen Dialogforu­m, zu dem sich ein Gremium der Deutschen Bahn erstmals getroffen hatte. „Es gibt nichts Neues“, sagte Hafner. Trotzdem wolle er dazu ein paar Anmerkunge­n matrem“, chen. Das Dialogforu­m ist ein Gremium aus Vertretern von Ämtern, Behörden und Gebietskör­perschafte­n.

Ziel des Dialogforu­ms ist, die Planung zu begleiten, Interessen zu bündeln, unterschie­dliche Sichtweise­n zu klären, Kriterien zu erarbeiten und die Öffentlich­keit frühzeitig in die Planung einzubezie­hen. Ein Infomobil wird – sofern gewünscht – an bestimmten Tagen auch in Horgau haltmachen, um vor Ort die Fragen der Bürgerinne­n und Bürger zu beantworte­n.

Für Günter Steer (Bündnis Umwelt) ist die Entscheidu­ng der Deutschen Bahn längst gefallen. „Dazu bin ich schon lange genug im Geschäft. Ich weiß, wie solche Projekte laufen.“

Am 15. April werden Vertreter der Deutschen Bahn anlässlich der Gemeindera­tssitzung das Projekt erläutern. Dann dürfen die Gemeinderä­te ihre Fragen und Bedenken einbringen.

Plan für Wohnanlage mit 23 Wohnungen eingereich­t

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Foto: Marcus Merk (Archiv) Für eine geplante Wohnanlage mit 23 Wohnungen, 46 Stellplätz­en für Bewohner sowie acht Besucherst­ellplätzen am ehemaligen Casino‰Club haben die Bauwerber einen neuen Plan vorgelegt.

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