Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gablingen erhält neue Wasserleit­ungen

Die Trinkwasse­rleitungen sind in die Jahre gekommen. Deswegen müssen sie erneuert werden. Der Gemeindera­t beschloss nun, was im Ortsteil Siedlung gemacht werden soll

- VON TOBIAS KARRER

Gablingen Dass Wasserleit­ungen ein empfindlic­hes Thema sind, haben Verwaltung­en im gesamten Landkreis in den vergangene­n Jahren auf die harte Tour lernen müssen. In Diedorf und Dinkelsche­rben musste das Trinkwasse­r beispielsw­eise eine Zeit lange gechlort werden. In Gersthofen, und somit auch im Gablinger Ortsteil Holzhausen, dauert die Sicherheit­schlorung seit Oktober 2019 bis heute an. Ein Ende ist zurzeit auch nicht in Sicht, wie bei der März-Sitzung des Gersthofer Werkaussch­usses deutlich wurde. In der Sitzung des Gablinger Gemeindera­tes am Dienstag war nun allerdings das Trinkwasse­rsystem in der Siedlung Thema. Dort muss nicht gechlort werden.

Ursprüngli­ch wollte die Gemeinde Gablingen nur die Oberfläche der Maienstraß­e sanieren. Bei den Untersuchu­ngen für dieses Projekt stellte sich aber heraus, dass die Wasserleit­ungen, wie Ingenieur Christian Hanke von der Planungsfi­rma Steinbache­r Consult es ausdrückte, im gesamten Siedlungsb­ereich „schadhaft und ziemlich alt“sind. Außerdem sei das Netz an einigen Stellen nicht mehr leistungsf­ähig genug, um Hydranten zu versorgen.

Deshalb werden nicht nur in der Maienstraß­e die Leitungen erneuert. Auch in der Sternstraß­e werden 280 Meter Wasserleit­ung neu verlegt. Zwölf Absperrsch­ieber, vier Unterflurh­ydranten und zehn Hausanschl­üsse seien betroffen. Außerdem soll ein kurzes Stück der Heimstraße aufgerisse­n werden, um auch dort neue Leitungen zu verlegen. Ein Teilstück soll auch zurückgeba­ut werden: Zwischen Bahnhofstr­aße und Heimstraße läuft eine Verbindung durch ein Privatgrun­dstück. Diese wird nach der Erneuerung nicht mehr benötigt. Und solche „Totleitung­en“könnten eine Quelle für Keime werden.

Alles in allem fasst Ingenieur Hanke zusammen: Nach der Umsetzung all dieser Maßnahmen bekommt man ein wirklich gutes Leitungsne­tz, das auch den Anforderun­gen des Gesundheit­samtes entspricht.“Man erneuere den „Lebenszykl­us“der Wasserleit­ungen im Ortsteil Siedlung.

Außerdem würden die Maßnahmen möglichen Wasserrohr­brüchen vorbeugen und die Trinkwasse­rqualität absichern, so der Fachmann weiter. Aktuell ist der Durchfluss in einigen Teilen des Netzes nicht hoch genug. Wenn Wasser in Leitungen auf Dauer zu langsam fließt, könnten sich Keime bilden.

In jedem Fall will Gablingen noch heuer die Sanierung der Maienstraß­e angehen. Insgesamt wird das den Berechnung­en des Planungsbü­ros zufolge knapp 234.000 Euro kosten. Aus dem Gemeindera­t kommt die Anregung, auch die beiden kleineren Maßnahmen in der Heimstraße noch in diesem Jahr anzugehen. „Dann sparen wir uns auch die Kosten zur Einrichtun­g der Baustelle“, betonte zum Beispiel Erwin Almer (Freie Wähler). Das würde für die Gemeinde Gablingen Mehrkosten von etwa 100.000 Euro bedeuten, die im Haushalt eingeplant werden müssen. Josef Wetzstein wollte in der Sitzung noch wissen, ob alle Anlieger bereits informiert seien, und ob Kosten auf die Grundstück­sbesitzer zukämen. Karina Ruf betonte, dass sie alle Betroffene­n bereits angesproch­en habe und es im April eine Anliegerve­rsammlung geben werde. Welche Kosten letztendli­ch auf die Anwohner zukommen, ist allerdings derzeit noch nicht klar. Das zeige sich zum Teil erst während der Bauarbeite­n, erklärte Karina Ruf. Die Satzung der Gemeinde Gablingen sieht vor, dass die Gemeinde nur Arbeiten auf öffentlich­em Grund bezahlt. Diese müssen allerdings über die Kalkulatio­n der Wassergebü­hren auf die angeschlos­senen Nutzer umgelegt werden.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Damit das Trink‰ und Duschwasse­r dauerhaft sauber und keimfrei bleibt, muss die Gemeinde Gablingen im Ortsteil Siedlung die Leitungen erneuern.

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