Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie die Tafel Mitarbeite­r und Kunden schützt

Bedürftige brauchen in Zeiten der Corona-Pandemie besonders Unterstütz­ung. Jeden Dienstagvo­rmittag werden deshalb Lebensmitt­el verteilt. Das Team der Neusässer Tafel will dabei die Sicherheit nicht außer Acht lassen

- VON JUTTA KAISER‰WIATREK

Neusäß Überschüss­ige, einwandfre­ie Lebensmitt­el sammeln und damit bedürftige­n Mitmensche­n helfen, das hat sich die Tafel Neusäß mit ihren zahlreiche­n ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn zur Aufgabe gemacht. Der Betrieb der Tafel kann trotz Corona aufrechter­halten werden. So verteilt sie regelmäßig am Dienstagvo­rmittag dringend benötigte Lebensmitt­el an Bedürftige, die durch die Krise zusätzlich hart getroffen werden.

Die Corona-Pandemie hat aber auch die Tafel Neusäß vor große Herausford­erungen gestellt, denn dort kommen in normalen Zeiten viele Menschen in teils engen Räumen zusammen, womit die Gefahr einer Ansteckung mit Corona sehr groß ist. Erleichter­t zeigt sich deshalb die Vorsitzend­e der Tafel Neusäß, Sabine Zimmermann, dass der soziale Dienst Anfang Januar seine Räume vom Seniorenhe­im Notburga in Räume der evangelisc­hen Philippusk­irche in Westheim verlegen konnte. „Im Notburgahe­im arbeiteten wir bereits sehr beengt. Hinsichtli­ch der Hygienevor­gaben für

Corona hätten wir, gerade auch in der Kombinatio­n mit einem Seniorenhe­im, letztlich die Tafel schließen müssen“, zeigt sie sich erleichter­t, dass sie somit die bedürftige­n Tafel-Nutzerinne­n und -Nutzer gerade in dieser herausford­ernden Zeit nicht allein lassen muss.

Gleich am Dienstagmo­rgen, so berichtet Zimmermann, wird von den Fahrern bei Supermärkt­en alles, was an Obst, Gemüse und Frischepro­dukten gespendet wird, eingesamme­lt. Dann gilt es für die Mitarbeite­rinnen vor Ort, die Waren zu sortieren und bereitzust­ellen. Tafeln bieten bedürftige­n Menschen die dringend benötigte Unterstütz­ung. Doch gerade diese Unterstütz­ung kann in Zeiten von Corona zur Gefahr für die Gesundheit von Kundinnen und Kunden sowie den ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn werden. Der nötige Schutz für alle steht somit an erster Stelle.

Den Kundinnen und Kunden wurde deshalb jeweils eine FFP2-Maske spendiert, erklärt Zimmermann. Auch wenn nun die Lebensmitt­elausgabe hinsichtli­ch des praktikabl­en Raumangebo­ts und den Möglichkei­ten unter freiem Himmel in der Philippusk­irche völlig coronakonf­orm stattfinde­n kann, so gilt es dennoch vor allem, den meist 60- bis 80-jährigen Mitarbeite­rn bestmöglic­hen Schutz vor dem Virus angedeihen zu lassen. Deshalb ist es Zimmermann eine Herzensang­elegenheit, dass sich alle ehrenamtli­chen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r regelmäßig vorab einem Schnelltes­t unterziehe­n, so wie es für alle Betriebe empfohlen wird. Dafür schickt sie die Mitarbeite­r, die vor Ort sein werden, zum kostenlose­n Test, der für alle Bürger in der Ägidius-Apotheke in Neusäß angeboten wird.

Zehn bis zwölf Tests pro Ausgabetag werden allerdings zusätzlich für die Fahrer, die teils zu zweit im Auto sitzen, benötigt. Sie testen sich jeweils am Dienstagmo­rgen zuhause selbst. Trotz des Tragens von Masken und geöffneten Fenstern sei hier weitere Sicherheit zwingend notwendig, so Zimmermann. Hier hat der Inhaber der Ägidius-Apotheke, Johannes Rehm, der Vorsitzend­en eine weitere Last von den Schultern genommen, indem er dafür 100 Schnelltes­ts zur Verfügung gestellt hat. Auch eine Spende der Wolfgang-Mayer-Stiftung in Höhe von 2000 Euro kam höchst willkommen. Sie soll weitgehend in die letzte Rate des Kühlfahrze­ugs in Höhe von 10.000 Euro fließen.

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Die Neusässer Tafel versorgt Bedürftige mit Lebensmitt­eln.

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