Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zoff im Zeichen der Burg
Am Fuße der weithin sichtbaren Burg im Biberbacher Ortsteil Markt will die Gemeinde Baurecht schaffen. Doch Bürger gehen auf die Barrikaden
würde unwiederbringlich beschädigt, führen sie in ihrer Stellungnahme an. Gar „banalisiert“würde das Denkmal, so der ehemalige Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl. Er hält in seiner Ausführung die Bebauung für „nicht möglich“.
Biberbachs Bürgermeister Wolfgang Jarasch (Freie Wähler) sieht das anders. Er plädiert, die Gemeinde möchte gestalten und deshalb eine Bebauung per Satzung regeln. Nur so könne man verhindern, dass der Grundbesitzer als Landwirt sein Baurecht nach landwirtschaftlicher Privilegierung nutzt.
Das treffe so nicht zu, so die Vertreter der Interessengemeinschaft. Das Grundstück liege im Landschaftsschutzgebiet Augsburg Westliche Wälder. Dort dürften auch Landwirte nicht so einfach bauen. Somit greife das Argument für die Schaffung von Baurecht über eine gemeindliche Satzung nicht mehr. Nach aktueller Situation bestehe eben kein Baurecht, so die Interessengemeinschaft in einer Pressemitteilung. Das würde die Gemeinde jetzt erst schaffen.
Die Gründe dafür vermutet die
Interessengemeinschaft in guten Beziehungen des Bauwerbers in die Politik. Einem anderen Bauwerber sei 2009 ein Projekt auf dem Nebengrundstück vom Bauausschuss der Marktgemeinde nämlich abgelehnt worden. Die Begründung: Die Sicht auf die Burganlage würde dadurch beeinträchtigt. Das sei nur zum Teil richtig, so Bürgermeister Wolfgang Jarasch. Die damalige Bauvoranfrage des Landwirts sei an der gewünschten Stelle negativ beurteilt worden. Gleichzeitig sei die Zustimmung zum Bau an anderer Stelle des Grundstücks in Aussicht gestellt worden. Nichts anderes sei im aktuellen Fall geplant. „In der Satzung wird geregelt, dass nicht das ganze Grundstück, sondern nur ein Teil bebaut werden darf.“Jegliche politische Beeinflussung, wie von der Interessengemeinschaft angedeutet, weise er strikt von sich, so der Rathauschef. Der Ausgang des strittigen Vorhabens ist offen. Die Denkmalpflege habe gewürdigt, dass bereits zwei Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Baufensters am Fuß der Burg stehen, so Bürgermeister Wolfgang Jarasch.