Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das SpitzerAreal ist wieder im Gespräch
Mit dem Gelände in Hammel, das ein Wohngebiet werden könnte, hat der Neusässer Ausschuss ein heißes Eisen in die Hand genommen
NeusäßHammel Zuletzt hatte die ehemalige Gewerbefläche am westlichen Ufer der Schmutter im Zuge des neuen Flächennutzungsplans vor vier Jahren für Kontroversen gesorgt, denn damals wurde das Gebiet als künftiges Wohngebiet ausgewiesen. Die wichtigsten Gutachten und Untersuchungen stammen sogar aus dem Jahr 2013.
Die Deklarierung zum Wohngebiet im neuen Flächennutzungsplan lehnten Grüne und SPD im damaligen Stadtrat aus Gründen des Hochwasserund Artenschutzes strikt ab. Die CSU mit Bürgermeister Richard
Greiner argumentierten damals aber, dass die entsprechenden Untersuchungen zum einen keine Gefahr durch Hochwasser ergeben hätten und dass zum anderen das Industriegebäude des ehemaligen Spitzer-Sägewerks mit seinen Scheunen und Baracken auch nicht gerade zu einem schönen Ortsbild beitragen würde.
Dass es gegen eine Bebauung des Geländes keine behördlichen Einwände gebe, unterstrich auch noch einmal Planer Werner Dehm vom beauftragten Büro Opla, der das Projekt seit über 15 Jahren mit begleitet. „Auch von artenschutzrechtlicher Seite steht nach einigen
Ausgleichsmaßnahmen nichts entgegen“, erklärte Dehm in der aktuellen Sitzung des Planungsausschusses, obwohl in dem Gebiet viele Fledermausund Vogelarten beheimatet sind sowie auch der Biber hier seinen Lebensraum hat.
Auf Nachfrage von Stadtrat Bernhard Hannemann (Freie Wähler) erklärte der Planer, dass im Artenschutz-Gutachten aber keine Umsiedelungsmaßnahmen für die Tiere gefordert seien. Auch das Amt für Denkmalpflege hat keine Bedenken, denn die Sichtachse zum Hammler Schloss sei aufgrund der vielen hohen Bäume ohnehin nicht beeinträchtigt. Auf die Tagesordnung kam der Bebauungsplan, weil die Eigentümerfamilie nun mit einem Wechsel zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan einverstanden ist. Die Details sollen dann vertraglich geregelt werden. Doch weil inzwischen ein neuer Stadtrat gewählt worden ist, wollte die Bauverwaltung das Gremium über den aktuellen Stand der Bauleitplanung informieren. Wie schon vor etlichen Jahren sehen die Grünen die Umwandlung in ein Wohngebiet weiterhin „extrem kritisch“(Ursula Schwinge-Haines). Die SPD betonte erneut die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes. Ralph Glaß: „Wir möchten, dass das genau geprüft wird.“