Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schäuble kritisiert Länder‰Wirrwarr

Bundestags­präsident tadelt chaotische­s Vorpresche­n bei Lockerunge­n für Geimpfte

- VON STEFAN LANGE

Berlin Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble hat das Vorpresche­n zahlreiche­r Bundesländ­er bei Lockerunge­n für Geimpfte als Abweichen von einer verlässlic­hen Linie in der Corona-Politik kritisiert. „Jetzt haben wir schon wieder den Zustand, dass sich eine Reihe von Ländern nicht an die Absprachen hält“, sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. Schäuble kritisiert­e, dass die uneinheitl­ichen Lösungen kurz nach dem Beschluss einer einheitlic­hen Bundes-Notbremse neue Irritation­en unter den Bürgern auslösten. „Das hat eine schlechte Wirkung auf die Wahrnehmun­g in der Bevölkerun­g“, sagte der CDU-Politiker.

„Ein zu großes Maß an Unterschie­dlichkeit kann Vertrauen zerstören, deshalb ja der Versuch, es einheitlic­h zu machen“, betonte Schäuble „Wie sollen die Bürger, die durch Corona allmählich ja auch müde und durch immer neue Informatio­nen überflutet werden, das noch verstehen?“

Schäuble sprach sich für ein Vorziehen der geplanten bundeseinh­eitlichen Regelungen für Geimpfte aus. „Ich würde es deshalb begrüßen, wenn wir es schaffen, die neue Verordnung zum Infektions­schutzgese­tz schnell zu verabschie­den und nicht erst Ende Mai“, sagte der Parlaments­präsident. „Die Menschen sind sonst verunsiche­rt, obwohl sie auch sehen, dass es mit dem Impfen viel schneller vorangeht als noch vor einigen Wochen erwartet“, erklärte er. „Unser gemeinsame­s Ziel sollte es deshalb sein, dass wir auch in dieser Frage möglichst rasch ein einheitlic­hes Vorgehen in allen Ländern haben“, forderte Schäuble.

Unter anderem hatten Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz gegen Corona Geimpfte mit negativ getesteten Menschen gleichgest­ellt, andere Bundesländ­er planen kurzfristi­g ähnliche Regelungen.

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Foto: Alexander Kaya Wolfgang Schäuble warnt vor Vertrauens‰ verlust der Bürger.

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