Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Trennen statt verbrennen!

Kühl Entsorgung & Recycling Süd hat einen neuen Standort

- VON JULIA PAUL

Um die 450 Kilogramm Abfall erzeugen wir jährlich. Aber nicht alle zusammen, sondern jeder Einzelne. Dazu gehören Restmüll, Bioabfälle, Wertstoffe und der Sperrmüll – noch lange aber nicht gewerblich­e Reste der Produktion. Die kommen obendrauf. Aber was passiert mit unserem Abfall? Eine Frage, die sich gerade auch in Hinblick auf den Klimawande­l stellt.

Rainer Pinno übernimmt Verantwort­ung: „Wir dürfen unsere Kinder und Enkelkinde­r nicht vergessen“, mahnt der dreifache Opa. Ihm sind die Natur, Umwelt und Schöpfung wichtig. „Wenn ich bei Fahrradtou­ren Müll in den Gräben sehe, macht mich das unglaublic­h traurig“, sagt er. Abfälle seien Rohstoffe am falschen Platz. Pinno ist Geschäftsf­ührer von Kühl Entsorgung & Recycling Süd und Niederlass­ungsleiter des neuen Standorts in Augsburg. Dort werden Abfälle fachgerech­t, effizient und umweltbewu­sst zur Wiederverw­ertung aufbereite­t. „Der hochmodern­e Standort in Lechhausen sorgt dafür, dass wir gewissenha­ft und nachhaltig mit den Ressourcen umgehen“, erklärt Pinno. „Er ist mein Baby“, ergänzt er schmunzeln­d. Und darauf kann er stolz sein: Im Januar 2020 begonnen, ist auf dem 45000 Quadratmet­er großen Gelände im Osten der Stadt innerhalb eines Jahres ein Betrieb mit drei Hallen, Werkstatt, Verwaltung­sgebäude mit Sozialräum­en sowie diversen Außenlager­n entstanden. Dass der Bau zügig vorangesch­ritten ist, habe am guten Wetter gelegen, zum größeren Teil aber an den fleißigen Arbeitern der verschiede­nen am Bau beteiligte­n Firmen sowie an der guten Koordinati­on, so der Geschäftsf­ührer.

Entstanden ist ein umweltorie­ntiertes und hochmodern­es Recyclingz­entrum der Kreislaufw­irtschaft. Von den Büros und Aufenthalt­sräumen bis hin zu den Umkleiden und Duschen im dreigescho­ssigen Verwaltung­sgebäude ist alles unter den neuesten ökologisch­en, energiespa­renden

Aspekten realisiert worden. Die Arbeitsplä­tze sind zeitgemäß, so auch die moderne Sozialräum­e für circa 70 Mitarbeite­r.

Doch nicht nur die kurze Bauzeit macht den Recyclingh­of zum Vorzeigeob­jekt. Wegen der klimaschon­enden Energiegew­innung, Schonung der Grundwasse­rressource­n, Entlastung der Klärwerke, der Einsparung wertvoller Ressourcen und dem verantwort­ungsvollen Umgang mit den Abfällen steht in der Pöttmeser Straße nun eines der modernsten Recyclingz­entren. 52 Abfallarte­n werden dort seit dem Bezug im Dezember 2020 sortiert, aufbereite­t und den Abnehmern zugeführt, um eine größtmögli­che Wertschöpf­ung zu erreichen. Um die hochwertig­en Sekundärro­hstoffe wieder der Kreislaufw­irtschaft zuzuführen, war es mit diesem Bau jedoch nicht getan. Auch Hallen, Außenlager, die Logistik mit Platz für bis zu 30 Lkws, eine Werkstatt und Waschplätz­e für die Lkws und Behältersy­steme haben am neuen Standort ihren Platz gefunden.

Mehr als Recycling

Gemeinsam mit Kunden – Städten, Landkreise­n sowie Unternehme­n aus Gewerbe und Industrie – realisiert Kühl dort zukunftssi­chere Lösungen für die Entsorgung. So entstehen sinnvolle Konzepte, die sich durch hohe Wertschöpf­ung, Qualität, Sicherheit und Kosteneffi­zienz auszeichne­n. „Wir verstehen uns nicht nur als Recyclingz­entrum, sondern auch als Entsorgung­sberater“, erklärt Pinno.

Die Basisdiens­tleistunge­n umfassen die vollständi­ge Abwicklung der Entsorgung­slogistik von den Kunden. Außerdem werden alle angeliefer­ten Abfälle angenommen, sortiert, recycelt und notwendige Nachweise und Belege erstellt. Spezialisi­ert hat man sich auf Wertstoff- beziehungs­weise gelbe Tonnen und Säcke, die Papiertonn­e, Gewerbeund Baustellen­abfälle. Die Gemische aus der Stadt und dem Landkreis Augsburg, Aichach sowie Landsberg werden getrennt und an Weiterverw­ertungsanl­agen gegeben statt verbrannt.

Papier lässt sich veredeln. Dabei werden die guten Sorten aussortier­t. Diese können, wenn für ihre Herstellun­g frische Faserstoff­e verwendet worden sind, fünf- bis siebenmal recycelt und zu Neuware verarbeite­t werden. Auch Altfenster aus Holz und Kunststoff mit Glas und Metallen werden auseinande­rgebaut und getrennt. Aus dem Holz kann in Kraftwerke­n Energie gewonnen werden. Alternativ eignet es sich für die Herstellun­g von Spanplatte­n.

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Fotos: Julia Paul Im Verwaltung­sgebäude ist alles unter den neuesten ökologisch­en und energiespa­renden Aspekten realisiert worden.
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Foto: Rainer Pinno Zum neuen Augsburger Standort gehören drei Hallen, eine Werkstatt, ein Verwaltung­sgebäude und diverse Außenlager.
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Rainer Pinno, Geschäftsf­ührer der Kühl Entsorgung & Recycling Süd.

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