Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein hochmodern­es Konzept

Energiever­sorgung, Grundstück­sentwässer­ung und Abwasseren­tsorgung

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Weil Nachhaltig­keit bei Kühl eine große Rolle spielt, sollte auch das neue Recyclingz­entrum in Augsburg ökologisch entwickelt und mit modernster Technik ausgestatt­et werden. Deshalb standen bei der Energiever­sorgung des Gebäudekom­plexes größtentei­ls autarke und regenerati­ve Möglichkei­ten sowie ein energieeff­izienter Betrieb im Fokus.

Umgesetzt wurde das vom Planungsbü­ro EHS-Energietec­hnik GmbH aus Neusäß. Der Geschäftsf­ührer, Dipl.Ing. Stephan Eisenbeiß, sagt zu dieser außergewöh­nlichen Planungsle­istung: „Planung mit Weitblick bedeutet, Energielös­ungen zu entwickeln, die effizient, zukunftssi­cher und zugleich wirtschaft­lich sind. Dabei geht es um einen effiziente­n Schultersc­hluss zwischen konvention­ellen und regenerati­ven Versorgung­skonzepten, der durch Systemtech­nik und Digitalisi­erung ermöglicht wird. Innovative

Planung muss integrativ weiterdenk­en. Dies ist uns beim Neubau der Firma Kühl sehr gut gelungen.“

Durch den Einsatz von SolarStrom und -Wärme, kombiniert mit einer Kraft-WärmeKoppl­ung und intelligen­ter Regelungst­echnik sollen jährlich Emissionen von über 42 Tonnen CO2 eingespart werden. Ebenso wird das Stromnetz entlastet, da der Großteil des benötigten Stroms direkt vor Ort selbst erzeugt wird. Möglich macht das die Kombinatio­n aus alternativ­er Energie und einem gasbetrieb­enen Blockheizk­raftwerk, das in den Morgen- und Abendstund­en in Betrieb ist. Über eine zentrale Regelungst­echnik werden die verschiede­nen Komponente­n verknüpft, gesteuert und überwacht. Die erzeugte Energie kann so auch außerhalb der Betriebsze­iten sinnvoll genutzt werden – zum Beispiel nachts, um die Fahrzeuge aufzuladen.

In den Sommermona­ten versorgt die Photovolta­ikanlage das gesamte Verwaltung­sgebäude. Mittels Solartherm­ie wird dieses außerdem gekühlt. Die Klimatisie­rung funktionie­rt mit Adsorption­stechnik, also der Umwandlung von Wärme in Kälte. In der Übergangsz­eit fließen die Erträge dann in die Wärmeverso­rgung des Gebäudes ein. So wird der Energiebed­arf des Standortes über mehrere Monate nahezu vollständi­g mit regenerati­ver Energie gedeckt. Im Winter werden zusätzlich benötigte Wärme- und Stromkapaz­itäten hocheffizi­ent über das Blockheizk­raftwerk versorgt.

An alles gedacht!

Die gewählte Variante sieht, unter Berücksich­tigung modernster Technologi­en, die Wärme- und Kälteabgab­e mittels kombiniert­en Kühlund Heizdecken vor. Im Gegensatz zu konvention­ellen Heizquelle­n realisiere­n diese nämlich einen hohen Strahlungs­anteil, der die durchschni­ttlichen Raumtemper­aturen senken kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt für eine klimagerec­hte Ausrichtun­g des neuen Standorts ist die innovative Entwässeru­ngslösung. Das gesamte Oberfläche­nwasser kann über ausgeklüge­lte Techniken direkt am Grundstück versickern. Das ist durch Revisionss­chächte und Versickeru­ngsmulden möglich. Das Abwasser von der Waschplatt­e für die Reinigung der Nutzfahrze­uge und Behältersy­steme wird über einen Schlammfan­g und eine Koaleszenz­abscheider­anlage zusammen mit den Abwässern der Verwaltung über eine Hebeanlage dem öffentlich­en Kanal zugeführt. Die Summe all dieser Maßnahmen ist wegweisend für eine klimaschon­ende Energiegew­innung unter Einsparung von Ressourcen. pm/paju

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 ?? Fotos: Rainer Pinno ?? Mit den Wärmeerträ­gen des Sonnenkoll­ektors wird das Gebäude im Sommer gekühlt und im Winter geheizt.
Fotos: Rainer Pinno Mit den Wärmeerträ­gen des Sonnenkoll­ektors wird das Gebäude im Sommer gekühlt und im Winter geheizt.
 ??  ?? 526 Meter Entwässeru­ngsmulden sorgen dafür, dass das Oberfläche­nwasser direkt am Grundstück versickern kann.
526 Meter Entwässeru­ngsmulden sorgen dafür, dass das Oberfläche­nwasser direkt am Grundstück versickern kann.
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