Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Blitzheilung in Berlin
Eisbären mit Pföderl gegen Ingolstadt
Ingolstadt Tricksen und täuschen zählt zum Repertoire im Eishockey, spätestens wenn es in den Play-offs um den Meistertitel geht. Bei Verletzungen werden exakte Angaben vermieden, allerhöchstens, ob der Ober- oder der Unterkörper betroffen ist. Oder rundheraus geschwindelt. Die Eisbären Berlin hatten vor kurzem erklärt, dass Leo Pföderl, Nationalstürmer und einer der torgefährlichsten Angreifer der Deutschen Eishockey Liga, verletzungsbedingt bis zum Saisonende ausfalle. Doch in den Play-offs gegen den ERC Ingolstadt tauchte der 27-Jährige wie Kai aus der Kiste wieder im Eisbären-Kader auf und steuerte zwei Treffer gegen die Oberbayern bei. „Plötzlich bekamen wir die frohe Botschaft, dass seine Verletzung gar nicht so schlimm war“, erklärte treuherzig Berlins Trainer Serge Aubin die Wunderheilung mit Spreewasser. 1:1 unentschieden steht es in der Best-of-Three-Serie. Das entscheidende dritte Match um den Finaleinzug steigt am Freitag um 18.30 Uhr in Berlin. Das Team aus der Hauptstadt hatte am Mittwochabend mit einem 3:2-Erfolg beim Meister von 2014 ein schnelles Aus vermieden.
Mannheim und Wolfsburg ermitteln ebenfalls am Freitag (20.30 Uhr) den zweiten Finalteilnehmer. Die coronageprägte Saison bringt schnelle Entscheidungen, mit denen Mannheims Trainer Pavel Gross nicht glücklich ist. „Das ist ein Foul am Eishockey, ein Rückfall in die 80er Jahre, eine Lachnummer in ganz Europa“, pöbelte Gross, der die Adler 2019 zum Titel geführt hatte. Milan Sako