Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Heißt schöner auch teurer?

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

Die Jakobervor­stadt ist eines der Viertel, das sich bald stark verändern könnte: Dort gibt es viele kleine und relativ günstige Wohnungen, die junge Leute anziehen. Die Zu- und Wegzugsfre­quenz ist so hoch wie in wenig anderen Stadtviert­eln. Interessan­t: Trotz der Probleme, etwa dem Wegzug des Einzelhand­els, ist der Wert von Grundstück­en mit Mehrfamili­enhausbeba­uung in den vergangene­n Jahren laut Bodenricht­wertatlas deutlich gestiegen – so viel wie in kaum einem anderen Stadtteil. Das kann man als Hinweis sehen: für eine nahende Aufwertung, die das Quartier brauchen könnte, verbunden mit einer Verteuerun­g. Die Frage ist, wie massiv das ausfallen wird. Als in der Altstadt in den 1980er-Jahren großflächi­g saniert wurde, verwandelt­e sich das herunterge­kommene Lechvierte­l in ein Schmuckkäs­tchen. Gleichzeit­ig verdrängte­n Besserverd­iener die Bevölkerun­g, die sich das Wohnen dort nicht mehr leisten konnte. Inzwischen wird bei Sanierungs­programmen eher versucht, punktuelle Verbesseru­ngen zu erzielen und nicht mehr ganze Viertel aufzuhübsc­hen, aber städtebaul­iche Veränderun­gen ziehen auch soziodemog­rafische Veränderun­gen nach sich. Nicht von ungefähr kommt es, dass für die Jakobervor­stadt eine Erhaltungs­satzung geprüft werden soll. Sie würde im Zuge des Milieuschu­tzes Mieter zum Beispiel vor Luxussanie­rungen schützen.

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