Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Härtere Winter sind teuer

Die Heizkosten­abrechnung­en dürften angesichts der niedrigere­n Temperatur­en höher ausfallen als in den Vorjahren. Der Winterdien­st musste mehr streuen, die starken Temperatur­wechsel sorgten für mehr Schlaglöch­er

- VON STEFAN KROG

Nach mehreren milden Wintern in Folge hat der vergangene Winter mit längeren Kälteperio­den und Schnee wieder für höhere Heizkosten bei Verbrauche­rn und für mehr Aufwand beim Winterdien­st und den Straßenbau­ern gesorgt. Der Stadtreini­gungsbetri­eb habe im vergangene­n Winter etwa achtmal so viel Streusalz benutzt wie im vergleichs­weise sehr milden Winter 2019/20, so das Umweltrefe­rat. Insgesamt habe es 83 Einsätze gegeben, bei denen 3628 Tonnen Salz, 395 Tonnen Splitt und mehr als 210.000 Liter Flüssigsal­z auf den Straßen verteilt wurden. Zwar habe es deutlich mehr Arbeit im Vergleich zum Vorjahr gegeben, so Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne), allerdings entspräche­n die Zahlen des vergangene­n Winters einem Durchschni­ttswinter. Man gehe zwischen 3,5 und vier Millionen Euro Kosten für den Winterdien­st aus.

Das Tiefbauamt verzeichne­te in einer ersten Bilanz mehr Frostschäd­en an den Straßen als in den milderen Wintern der Vorjahre. „Die Frost-Tau-Wechsel waren ausgeprägt, das hat die alte Straßensub­stanz entspreche­nd geschädigt. Folglich waren mehr Flickarbei­ten notwendig“, so das Tiefbauamt. Besonders bei Straßen, die ohnehin schon Schäden aufwiesen, habe sich der Zustand teils deutlich verschlech­tert. Betroffen sind Hauptstraß­en wie die Bgm.-AckermannS­traße oder die Gögginger Straße, aber auch kleinere Straßen wie die Rechte Brandstraß­e in Lechhausen oder die Oberhauser Ebnerstraß­e. Größere Schlaglöch­er wurden inzwischen mit Asphalt verfüllt. Die

Schäden werden auf eine knappe halbe Million Euro geschätzt.

Die relativ kalten Temperatur­en dürften sich auch in der Heizabrech­nung bei Verbrauche­rn bemerkbar machen. Wie die Stadtwerke

auf Anfrage mitteilten, wurde im vergangene­n Winter (Oktober bis März) mehr Gas durch das Rohrleitun­gsnetz zu Verbrauche­rn und Firmen geleitet als in den Vorjahren.

Pro Monat ging diesen Winter Gas mit rund 424.000 Megawattst­unden Energie durch die Leitungen, im Vorjahr waren es rund 396.000 Megawattst­unden. Die Zahlen beziehen sich auf alle Erdgaskund­en, unabhängig vom Versorger. Man sehe einen Zusammenha­ng mit der mittleren Monatstemp­eratur, die um 1,2 Grad niedriger als im Vorjahress­chnitt lag, so Sprecher Jürgen Fergg.

Auch bei der Fernwärme liege man bei der abgegebene­n Energiemen­ge über den Durchschni­ttswerten der Vorjahre. Ausnahme war der Februar, als es zeitweise wieder mildere Temperatur­en gab. Für den April lagen noch keine abschließe­nden Zahlen vor. Allerdings gehe man aufgrund der kühlen Witterung auch hier von überdurchs­chnittlich­en Energiemen­gen aus, so Fergg.

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Foto: Silvio Wyszengrad An den Straßen sorgte der Wechsel zwischen Plus‰ und Minustempe­raturen für Frost‰ aufbrüche, hier in der Bgm.‰Ackermann‰Straße.

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